Zürcher Forscher revolutionieren Zellanalyse

15. Juli 2016 10:21

Zürich - Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben eine Methode entwickelt, welche die Analyse von Zellen revolutionieren könnte. Dabei werden einzelne lebende Zellen mit der kleinsten Spritze der Welt angezapft.

Eine neue Methode von Forschern an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich könnte die Analyse des Verhaltens von einzelnen Zellen revolutionieren. Wie die ETH in einer Mitteilung erklärt, interessieren sich Biologen zunehmend für das Verhalten von einzelnen Zellen statt für jenes ganzer Zellverbände. Mit der Zürcher Technik können solche Analysen nun präzise durchgeführt werden. Dabei werden einzelne lebende Zellen mit einer Mikroinjektionsnadel angezapft. So kann ihr Inhalt ausgesaugt werden. Dank dessen kann das Innere der Zelle untersucht werden.

Die Methode der ETH Zürich hat laut der Mitteilung mehrere Vorteile gegenüber bisherigen Standardmethoden. Einzelne Zellen können etwa in der Zellkulturschale untersucht werden. Damit werden Untersuchungen möglich, die bisher nicht durchgeführt werden konnten. Zudem lässt sich die Mikronadel genau steuern. Dank dessen können Wissenschaftler gezielt entweder den Inhalt des Zellkerns oder nur die Flüssigkeit anzapfen, welche den Zellkern umgibt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Zellen, die mit der Mikronadel angezapft worden sind, am Leben bleiben. So kann die Zelle auch mehrmals beprobt werden.

„Unsere Methode erweitert das Repertoire der biologischen Forschung enorm. Wir öffnen quasi ein neues Kapitel“, sagt Julia Vorholt, Professorin am Departement Biologie. Die Methode basiert auf ein Mikroinjektionssystem, das in den vergangenen Jahren an der ETH Zürich entwickelt wurde. Es gilt als die kleinste Injektionsnadel der Welt. ssp

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