WWF Schweiz nimmt Finanzinstitute in die Pflicht

13. Mai 2022 09:48

Zürich - Finanzinstitute sollen bei der Kapitalvergabe darauf achten, dass Firmen eine Strategie für die Klimaneutralität haben. Dies fordert WWF Schweiz auf Basis einer Studie. Er plädiert zudem für bessere politische Rahmenbedingungen.

Finanzinstitute müssen nach Ansicht des WWF Schweiz stärker zu den Klimazielen der Schweiz betragen. Dies schreibt die Umweltschutzorganisation auf Basis einer  Studie, die sie gemeinsam mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Infras erstellt hat.

Nach den Schätzungen des WWF müssen in der Schweiz pro Jahr 3,2 bis 5 Milliarden Franken investiert werden müssen, um das Inland bis 2050 auf Netto-Null zu bringen. Für den Grossteil dieser Investitionen seien aus der Finanzindustrie keine grösseren Finanzierungsschwierigkeiten zu erwarten, so der Bericht.

Laut WWF stellen vor allem „unklare Begrifflichkeiten und ein ungünstiges Rentabilitätsprofil vieler Investitionen“ Herausforderungen für die Finanzierung der Klimaziele dar. Ausserdem seien zu wenige Finanzinstrumente vorhanden, die sich speziell an „transitionswillige Unternehmen“ richten. Finanzinstitute sollten bei der Kapitalvergabe darauf drängen, dass Unternehmen an klare Kriterien geknüpfte Transitionspläne haben und diese auch umsetzen, betont Stephan Kellenberger, Senior Advisor Sustainable Finance beim WWF Schweiz.

WWF richtet gleichzeitig auch einen Appell an die Politik. Diese müsse bessere Rahmenbedingungen für eine Netto-Null Wirtschaft schaffen. Unter anderem müsse sie technologische Innovationen stärker fördern. Ausserdem gelte es, einheitliche Definitionen und Standards zu schaffen, weil „Schweizer Finanzinstitute im Allgemeinen ein eher vages und weit gefasstes Verständnis von Klimatransition haben“. ssp

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