Wirkung des Gotthards auf Güterverkehr beschränkt
Die Schweiz kann auf den neuen Gotthardbasistunnel stolz sein. „Das Signal ist: Wir können so grosse Bauten realisieren, wir sind Pioniere“, sagt der Logistikprofessor Wolfgang Stölzle von der Universität St.Gallen in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“. Allerdings dämpft er die Erwartungen an die Auswirkungen für den Güterverkehr. Die Kapazitäten bei den Zufahrten in Deutschland und Italien seien beschränkt. „Deshalb sehe ich ein Risiko, dass der Gotthardbasistunnel seine Wirkung für den Güterverkehr nicht voll entfalten kann.“ Zudem bestehe die Gefahr, dass der Personenverkehr zu viele Trassen beanspruche. Generell stehe der Güterverkehr auf der Schiene in harter Konkurrenz zur Strasse – und diese Konkurrenz gehe zu einem grossen Teil über den Preis. Deshalb brauche es staatliche Unterstützung für den kombinierten Verkehr, sagt Stölzle. Der Staat solle sich auch bei der angedachten unterirdischen Güterbahn beteiligen. Diese sei ein geeigneter Ausweg aus den Verkehrsproblemen der Ost-West-Achse in der Schweiz. „Nach meinem Verständnis ist die Bereitstellung von zeitgemässen Infrastrukturen Kernaufgabe des Staates.“ stk