Studierende der EPFL entwickeln Apps für sehbehinderte Menschen
Studierende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben im Rahmen der Assistive Technologies Challenge an konkreten Hilfen gearbeitet, um Menschen mit Behinderungen Unterstützung zu bieten. Zwei der Projekte beschäftigen sich laut einer Medienmitteilung mit speziellen Apps für Sehbehinderte. Sie wurden in Kooperation mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband ausgearbeitet.
Das erste Projekt namens Find my Seat ist eine Mobil-App, mit deren Hilfe Nutzende freie Plätze im öffentlichen Raum finden können, etwa in Bussen, Bahnen oder bei Veranstaltungen. Die App nutzt die Kamera des Telefons, um verfügbare Sitzplätze zu erkennen und führt die Person dann per Sprachausgabe dorthin. Gleichzeitig zeigt sie an, wie viele Schritte bis dorthin nötig sind.
Eine zweite Gruppe entwickelte die App MedScan, mit der sich Arzneimittel scannen lassen. Sie ist in Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar. Die App nutzt die Bildschirmleseprogramme TalkBack und VoiceOver für iOS und Android. „Ich freue mich, dass diese App entwickelt wurde, weil es in der Schweiz bis jetzt nichts Vergleichbares gibt", wird Alain Barrillier zitiert, der mit dieser Gruppe arbeitete.
Alle Projekte der Assistive Technologies Challenge wurden von der gemeinnützigen Organisation HackaHealth geleitet. Drei EPFL-Professoren standen beratend zur Seite. „Menschen mit Behinderungen, die an dem Programm teilnehmen möchten, kontaktieren uns und wir sprechen mit ihnen, um genau herauszufinden, welche Schwierigkeiten sie angehen möchten", erklärt Alice Bruel, EPFL-Doktorandin und Mitorganisatorin. „Dann stellen wir die Projektideen den Studierenden vor, die in disziplinübergreifenden Gruppen an konkreten Lösungen arbeiten.“ ce/ww