Schweizer Finanzdienstleister sind Vorreiter bei Web3
Eine neue Studie der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company zur Zukunft der Kreditwirtschaft sieht einen Startvorteil für die Schweiz bei Web3-Technologien im Bankgeschäft. Demnach sind einzelne Schweizer Finanzdienstleister Vorreiter bei disruptiven Blockchain-Anwendungen rund um Asset-Backed Tokens und Smart Contracts. Sie hätten die Möglichkeiten „wesentlich früher als andere Branchenplayer in Europa“ erkannt, heisst es dazu auch in einer Medienmitteilung.
Der Wettbewerbsvorteil der Schweiz beruht laut der Studie auch auf einer „reifen Regulierung“. Anders als andere Länder habe die Schweiz schon 2021 einen gesetzlichen Rahmen für Web3-Technologien geschaffen und damit den Aufbau eines starken Ökosystems begünstigt. Zudem biete die digitale Börse SDX bereits einen regulierten Handelsplatz für Digital Assets.
Bain zufolge werden Web3-Technologien gerade im Transaktionsbanking, im Wealth und Asset Management sowie im ausserbörslichen Kapitalmarktgeschäft rund um Private Equity, Private Debt und Immobilien zu „Geschwindigkeit, Effizienz, Transparenz und Flexibilität“ führen. Der Wettbewerbsdruck „könnte dazu führen, dass die Banken mittel- und langfristig die erreichten Einsparungen an ihre Kundschaft weitergeben müssen“, so Dr. Nikola Glusac, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Banken in der DACH-Region, in der Mitteilung.
Dort wird auch Web3-Experte Stephan Erni, Bain-Partner im Zürcher Büro und Studienautor, zitiert. Laut Erni tun die Banken in der Schweiz gut daran, den Einsatz der neuen Technologiegeneration weiter zu forcieren. Aktuell hätten sich einige Schweizer Häuser einen Wettbewerbsvorsprung gesichert. Schweizer Institute, die sich bisher nicht mit Web3-Technologien befassten, drohten ins Hintertreffen zu geraten. Doch „noch haben sie es selbst in der Hand, zu den Gewinnern zu gehören“. ce/mm