Schweiz hat ambivalentes Verhältnis zur Kreislaufwirtschaft

02. März 2023 14:08

Zürich - Die Schweizerinnen und Schweizer befürworten eine Kreislaufwirtschaft und politische Massnahmen zu deren Förderung. Selbst dazu beitragen wollen sie aber eher nicht. Das zeigt der neue Bericht Kreislaufwirtschaft von Eidgenössischer Technischer Hochschule Zürich und Bundesamt für Umwelt.

Die repräsentative Umfrage zur Kreislaufwirtschaft von Eidgenössischer Technischer Hochschule Zürich (ETH) und Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit über 6000 Personen zeigt: „Mit der vielbeschworenen Sharing-Economy ist es noch nicht weit her.“ Mit diesem Fazit wird Studienleiter und ETH-Professor Thomas Bernauer in einer Mitteilung zum Bericht Kreislaufwirtschaft von ETH und BAFU zitiert.

Demnach hält die Schweizer Bevölkerung zwar viel von der Kreislaufwirtschaft. Eine deutliche Mehrheit ist überzeugt, dass sich entsprechende Massnahmen vorteilhaft auf die Schweizer Wirtschaft auswirken. Die Befragten denken, dass eine zunehmende Verwendung rezyklierter Materialien die Schweiz weniger abhängig von Energie- und Rohstoffimporten macht und sprechen sich für politische Massnahme zur Förderung der Kreislaufwirtschaft aus.

Gebrauchte Produkte wie Smartphones, Staubsauger, Waschmaschinen und Kleidung werden auch gern verschenkt oder verkauft. Doch gebe es eine erheblich geringere Neigung, solche Waren auch zu erwerben. Insgesamt weisen die Menschen in der Schweiz ein „schwach ausgeprägtes Kreislaufverhalten“ auf: Sie seien „nur sehr begrenzt bereit, Konsumgüter mit anderen Personen zu teilen, zu mieten, reparieren zu lassen oder gebraucht zu kaufen“, bilanziert Bernauer. Auch die Zahlungsbereitschaft für kreislauffähige Güter sei „ziemlich beschränkt“.

Deshalb halten es die Autorinnen und Autoren dieser Studie für sinnvoll, die Nachfrage nach gebrauchten Gütern gezielt zu stärken, etwa durch finanzielle Anreize und Informationskampagnen. Sie könnten die Vorteile für das eigene Portemonnaie und die Umwelt verdeutlichen. mm

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