RenoRent will Zweitwohnungen touristisch nutzen
„Im schweizerischen Alpenraum befinden sich etwa 350’000 Zweitwohnungen, von denen mehr als die Hälfte vor 1980 gebaut wurden“, informiert die Fachhochschule (FH) Graubünden in einer Mitteilung. Ihr zufolge sind viele davon renovierungsbedürftig. Weil ihre Eigentümer die Wohnungen selten nutzten, scheuten sie jedoch die nötigen Investitionen, erläutert die FH Graubünden.
Das Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) der Fachhochschule hat hier eine Lösung entwickelt. Sie sieht die zeitlich begrenzte Nutzung der Wohnungen durch eine Gesellschaft vor. Im Gegenzug übernimmt die Gesellschaft „die kollektive und damit kostengünstigere Renovierung der Wohnungen nach einem einheitlichen, marktfähigen Ausbaustandard“, schreibt die FH Graubünden.
Das ITF hat dieses Modell exemplarisch für die Destination Davos Klosters durchgespielt. Herausgekommen sei eine „Win-Win-Situation“ für Wohnungseigentümer und Immobiliengesellschaft, heisst es in der Mitteilung. Voraussetzung sei aber, „dass die Gesellschaft nur in touristisch attraktive Destinationen investiert, die Objekte sorgfältig auswählt, bei den Eigentümern zu überzeugen weiss und über ein starkes Partner-Netzwerk - etwa für die Vermarktung - verfügt“.
Die drei Jungunternehmer Nando Fopp, Martin Bernhard und Marc Kunz wollen das Konzept mit der von ihnen in Davos gegründeten RenoRent AG umsetzen. Eine erste Ferienwohnung werde bereits renoviert, erläutert die FH Graubünden. Sie soll dem Unternehmen als Musterobjekt für die Gewinnung weiterer Zweitwohnungseigentümer dienen. hs