Raiffeisen verlässt Bankiervereinigung
Raiffeisen will seine politischen Interessen künftig selbständig vertreten. Die Bankengruppe begründet ihren Austritt aus der Bankiervereinigung mit einer Veränderung der Interessenlage. „Die Bankenbranche und die Interessen der verschiedenen Akteure auf dem Schweizer Finanzplatz haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert“, heisst es in einer Mitteilung. Raiffeisen sei auf das Inland orientiert und als Genossenschaft organisiert – ein Hinweis auf die starke Stellung der auf das Auslandsgeschäft ausgerichteten Gross- und Privatbanken innerhalb der Bankiervereinigung.
Bei gesetzgeberischen und aufsichtsrechtlichen Themen will sich Raiffeisen künftig eigenständig einbringen, auch wenn sie an einem „einvernehmlichen Verhältnis mit allen relevanten Akteuren interessiert“ sei.
Raiffeisen ist Mitglied der 2012 gegründeten Koordination Inlandbanken. Der Interessenvertretung der inlandorientierten Banken gehören auch die Migros Bank, der Verband Schweizerischer Kantonalbanken und der Verband Schweizer Regionalbanken an.
Die Bankiervereinigung bedauert den Austritt Raiffeisens. „Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam für unseren Finanzplatz mehr erreichen können“, wird CEO Jörg Gasser in einer Mitteilung zitiert. „Wir halten deshalb die Türen für Raiffeisen weiterhin offen.“ Die Finanzmarktregulierung sei heute international geprägt, internationale Standards wirkten auf die nationale Regulierung ein. Davon seien alle Banken betroffen. stk