Pandemie senkt externe Verkehrskosten

Im Jahr 2020 haben die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Mobilität stark verringert, erläutert das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) in einer Mitteilung. Die eingeschränkte Mobilität hat sich allerdings positiv auf die externen Kosten des Verkehrs ausgewirkt. Sie sanken von 14 Milliarden Franken 2019 auf 12 Milliarden Franken 2020. Das erste Pandemiejahr bildet damit eine Ausnahme vom Trend, nach dem die externen Kosten des Verkehrsverhaltens langfristig steigen.

Als externe Kosten werden alle Kosten bezeichnet, die zwar von der Mobilität verursacht, aber nicht im Preis etwa für Kraftstoffe oder Tickets enthalten sind. Sie werden nicht von den individuellen Verkehrsteilnehmenden, sondern von der gesamten Gesellschaft inklusive künftiger Generationen getragen. Als Beispiele werden in der Mitteilung Krankheiten, Ernteausfälle oder zerstörte Lebensräume durch Luftverschmutzung, Lärm, Verkehrsinfrastrukturen oder Unfälle genannt. 

Im Pandemiejahr 2020 fielen die durch Luftverschmutzung verursachten Kosten mit 3,5 Milliarden Franken um 16 Prozent niedriger als 2019 aus. Die durch klimatische Veränderungen verursachten Kosten sanken gleichzeitig um 34 Prozent. Hintergrund ist der geringere Ausstoss von CO2. Die Kosten für Zeitverluste auf der Strasse gingen im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken zurück.

Einen gegenläufigen Trend haben die Fachleute jedoch bei den Kosten durch Unfälle mit Fahrrädern, E-Velos und Mofas beobachtet. Sie stiegen im Jahresvergleich bei entsprechenden Fahrzeugen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde um 22 Prozent, bei den schnelleren Fahrzeugen um 24 Prozent an. ce/hs