Kreislauffähigkeit von Plastik wird mechanisch und chemisch verbessert

02. Mai 2023 13:59

Lemont - Für Forschende am Argonne National Laboratory des US-Energieministeriums ist die Kombination von mechanischen und chemischen Aufbereitungsverfahren ein guter Weg, um eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen. Auf diese Weise könnte der Abfall im Vergleich zu den derzeitigen Verfahren um 44 Prozent reduziert werden.

Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe ist wichtig, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die den Klimawandel verursachen. Für das richtige Wiederverwerten von Kunststoffen sind sowohl mechanische als auch chemische Verfahren erforderlich, so Forscher des Argonne National Laboratory des US-Energieministeriums in Lemont im Bundesstaat Illinois, die ihre Ergebnisse in der Zeitschrift „ACS Sustainable Chemistry & Engineering“ veröffentlichten.

„Wir haben festgestellt, dass es Wechselwirkungen zwischen der Verbesserung der Kreislaufwirtschaft und der Verringerung anderer Umweltauswirkungen wie Treibhausgasemissionen oder Wasserverbrauch geben kann“, wird Ulises Gracida Alvarez, Analyst für Energiesysteme bei Argonne und Hauptautor der Studie, in einer Medienmitteilung zitiert.

In der Studie wurden die Vor- und Nachteile des Aufbereitens von Polyethylenterephthalat (PET), dem leichten Kunststoff, der für die meisten Wasserflaschen und Erfrischungsgetränke verwendet wird, sowohl durch mechanische als auch durch chemische Verfahren untersucht.

Mechanisches Recycling - Zerkleinern und Granulieren - verursacht weniger Treibhausgase, verschlechtert aber im Laufe der Zeit die Qualität des Kunststoffs, so dass die Hersteller gezwungen sind, neuen Kunststoff zu produzieren. Beim Aufbrechen von Kunststoff mit Hilfe von Chemikalien wird mehr Kunststoff wiederverwendet, aber die für den Prozess erforderliche Energie und die Kohlenstoffemissionen sind gleich gross wie bei der Herstellung von neuem Kunststoff.

Durch die Kombination von mechanischem und chemischem Aufbereiten könnten jedoch beide Prozesse optimiert werden. Die Forscher fanden heraus, dass sie mit beiden Ansätzen die Emissionen zwar nicht senken oder erhöhen konnten, aber die Abfallmenge im Vergleich zu den derzeitigen Verfahren um 44 Prozent verringerten.

Die Forschenden hoffen, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zur Beseitigung der Plastikverschmutzung leisten zu können. Sie schätzen, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2019 fast 370 Millionen Tonnen Plastik produziert hat und, dass sich diese Zahl in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird. Nur 9 Prozent dieses Kunststoffs werden bei den derzeitigen Abläufen wiederverwendet. ce/jd 

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