Konjunktur schwächt sich ab
Der KOF Geschäftslagenindikator für die Schweizer Privatwirtschaft gibt im Juli deutlich nach. Die Geschäftslage ist so ungünstig wie seit zwei Jahren nicht mehr, resümiert die Konjunkturforschungsstelle der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Ihre Konjunkturumfragen im Juli 2023 zeigen: In der Mehrzahl der befragten Wirtschaftsbereiche trübt sich die Geschäftslage ein.
Dies ist im Verarbeitenden Gewerbe bereits zum sechsten Mal hintereinander der Fall. Es befindet sich damit im Abschwung. Besonders deutlich ist die Abwärtstendenz bei den exportorientierten Firmen.
Der Dienstleistungssektor erhält ebenfalls einen Dämpfer. Der Indikator geht auch in den Branchen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Baugewerbe und Projektierung etwas zurück. Positiv entwickeln sich hingegen die Konsumbereiche Detailhandel und Gastgewerbe.
Insgesamt 4500 Unternehmen sind für diese Erhebung angefragt worden. Laut KOF betrug die Rücklaufquote etwa 59 Prozent. Diese Firmen gehen davon aus, dass die Konsumentenpreise in den nächsten zwölf Monaten um 2,5 Prozent steigen werden. Im April lag die Erwartung um 0,1 Prozent höher. Die Inflation wird ihrer Einschätzung nach in fünf Jahren bei 2,3 Prozent liegen, nach 2,5 Prozent im April.
Der Arbeitskräftemangel ist für sie zwar weiterhin ein grosses Problem, die Einstellungspläne seien aber „nicht mehr ganz so expansiv wie bislang“. Im Verarbeitenden Gewerbe und im Grosshandel seien die Sorgen bezüglich einer schwachen Nachfrage grösser als hinsichtlich fehlenden Personals. ce/mm