KMU erwägen Verlagerung von Aktivitäten
Eine Mehrheit der Schweizer KMU hat in den letzten zwölf Monaten eine Verschlechterung bei der Zuverlässigkeit der Lieferketten und der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal beobachtet. Für die Zukunft gehen sogar rund zwei Drittel der Unternehmen von einer weiteren Verschlechterung bei diesen beiden Aspekten aus. Dies geht aus einer Studie hervor, die die Kalaidos Fachhochschule Schweiz in Zusammenarbeit mit der NZZ und dem Swiss Economic Forum erstellt hat.
Die befragten Unternehmen haben zudem mit steigenden Rohstoffpreisen und Zinsen sowie Inflation zu kämpfen. Darüber hinaus werden der Krieg in der Ukraine, das unklare Verhältnis der Schweiz zur EU und die mangelnde Versorgungssicherheit im Energiebereich als Probleme genannt. Die globale Mindeststeuer für Grosskonzerne und Schwierigkeiten im Umgang mit China rangieren dagegen weit unten auf der Liste der geopolitischen und makroökonomischen Risiken.
Insgesamt 44 Prozent der befragten Unternehmen denken deshalb über eine Verlagerung von betrieblichen Aktivitäten ins Ausland nach. Als Zielregionen wurden dabei vor allem Zentraleuropa, Osteuropa und Nordamerika genannt. Hier zeige sich klar eine Tendenz zum "Näherrücken der Produktion an den Heimatmarkt", heisst es in der Studie.
Eine „Präferenz für das Nahe und Vertraute“ haben die Analysten auch bei der Frage nach der zukünftigen Bedeutung von Absatzmärkten beobachtet. Hier prognostizieren fast drei Viertel der Befragten eine zunehmende Bedeutung für Zentraleuropa. Bei Osteuropa gehen 33,8 Prozent der Befragten von einer zunehmenden und 41,8 Prozent von einer abnehmenden Bedeutung als Marktregion aus. hs