Interpharma lotet Konsequenzen neuer EU-Vorschriften für Arzneimittel aus
Interpharma rechnet damit, dass die Überarbeitung der allgemeinen EU-Arzneimittelverordnung schwerwiegende Konsequenzen für die Schweiz haben wird. Insbesondere fürchtet der Verband der forschenden Pharmaindustrie Auswirkungen beim Abkommen über die gegenseitige Anerkennung der Konformitätsbewertungen im Pharmabereich.
Hier werde inhaltlich und rechtlich auf die bestehenden Vorschriften verwiesen, erläutert Interpharma in einer Mitteilung. Die entsprechenden Teile des Vertrags müssten daher aktualisiert werden. Da derzeit jedoch keine Abkommen zwischen der EU und der Schweiz aktualisiert werden, könne die EU-Revision dem Produktionsstandort Schweiz ein grosses Problem bereiten, meint Interpharma.
Ein weiteres Problem sieht der Verband bei einer von der EU geplanten Schwächung des Geistigen Eigentums. Sie wird nach Ansicht von Interpharma zu einer sinkenden Bereitschaft von Kapitalgebern führen, in die langwierige und kostspielige Entwicklung von Medikamenten zu investieren. Viele weitere Auswirkungen seien bisher noch unklar und erforderten eine vertiefte Prüfung.
Die EU verfolge eine umfassenden Strategie, „als Standort für die Pharmaindustrie attraktiver zu werden, einen schnellen und gleichberechtigten Zugang zu Medikamenten zu ermöglichen, ungedeckten medizinischen Bedarf anzugehen und die Versorgungssicherheit zu stärken“, konstatiert der Verband. Er empfiehlt der Politik, allfällige Massnahmen, die auch den eigenen Standort stärken könnten, ebenfalls einzuführen. Schädliche Massnahmen sollte die Schweiz hingegen keinesfalls übernehmen, sondern sich stattdessen „einen Wettbewerbsvorteil schaffen“. ce/hs