Gute Swiss-Zahlen schützen nicht vor Verlagerung
Der Fluggesellschaft Swiss geht es gut. CEO Thomas Klühr erwartet für das laufende Jahr Rekordergebnisse beim Umsatz, Gewinn und den Passagierzahlen, wie er in einem Interview in der „Limmattaler Zeitung“ sagt. „Unsere grosse Stärke ist, dass wir profitabel sind. Deshalb gibt es kein wirtschaftliches Argument, Flüge zu verlagern“, sagt er. Die guten Zahlen schützten aber nicht vor der Verlagerung, wenn die Kapazitäten am Flughafen Zürich nicht bald ausgebaut werden: „Wenn Zürich über kurz oder lang die Situation hier nicht in den Griff bekommt und nicht nachfragegerecht wachsen kann, wird das Wachstum anderswo stattfinden müssen.“ Bei einer Verlagerung von Flügen wäre laut Klühr München am meisten geeignet, denn der dortige Flughafen sei „am ehesten aufnahmefähig“.
Beim Ausbau des Flughafens Zürich soll es allerdings nicht zum Chaos kommen. Klühr hatte kürzlich etwa verlangt, dass der Flughafen keine zusätzlichen Start- und Landeerlaubnisse frühmorgens verteilt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt erlaubte ihm dies jedoch. „Als Swiss-Chef kann ich nicht ignorieren, was im Sommer 2018 passiert ist. Deshalb schlug ich dem Flughafen vor, dass wir 2019 nutzen, um die Situation zu stabilisieren“, sagt Klühr. Das Lotsenproblem in Deutschland werde so rasch nicht gelöst sein, damit dürfte es weiterhin Verspätungen geben – ein schlechter Zeitpunkt, um das System stärker zu belasten. ssp