Grosse Endoskopie-Geräte passen neu durch enge Katheter
Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben laut einer Medienmitteilung einen neuen Ansatz für minimalinvasive Operationsgeräte entwickelt. Dank diesem können relativ grosse Endoskopie-Geräte durch einen engen Katheter geführt werden.
Dazu zerlegen die Forschenden solche Geräte in einzelne Teile, die nacheinander und in engem Kontakt miteinander durch den Katheter geführt werden. Wird der Endoskop-Kopf am Ende des Katheters herausgeschoben, faltet er sich von allein auf eine zuvor geplante Weise auf. Wird er zurückgezogen, findet er automatisch wieder in seine lineare Form zurück, die durch den Katheter passt.
Der Mechanismus erinnert an moderne Zeltstangen, die durch ein Seil miteinander verbunden sind, um sie zusammenfalten zu können. Anstelle eines Seils kombiniert die Gruppe um Post-Doc Hongri Gu für ihre Magnetischen Soft-Robotics-Ketten (MaSoChains) weiche und elastische Segmente mit starren, in die winzige Magnete eingearbeitet sind. Diese können sich zu grossen Einheiten mit stabilen Konfigurationen auffalten. Die ETH demonstriert das auch in einem Kurzvideo.
Die magnetische Konstruktionsweise erlaubt es den Angaben zufolge, den Endoskop-Kopf in so engen Radien und Winkeln zu führen, wie das mit heutigen Endoskopen nicht möglich ist. Dies erweitert laut ETH die Möglichkeiten bei der Konstruktion von Geräten für die minimalinvasive Chirurgie etwa im Darm oder Magen. Die Demonstrationsstudie wurde in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht. mm