Flughafen Zürich will ohne Staatshilfen durch die Pandemie
Der Flughafen Zürich hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust von fast 70 Millionen Franken abgeschlossen. Auch 2021 werde die Flughafen Zürich AG rote Zahlen schreiben, erläutert CEO Stephan Widrig im Interview mit dem „Blick“. Die Verluste sollen aber aus in „guten Zeiten“ gebildeten Reserven sowie im letzten Jahr aufgenommenem Fremdkapital gedeckt werden. Auf Staatshilfen wolle der Flughafen abgesehen vom Kurzarbeitergeld verzichten, erklärt Widrig.
Er habe gehofft, „dass der Passagierzuwachs vom Sommer und Herbst über den Winter weitergeht“, sagt der Flughafenchef. „Seit Omikron auf dem Radar aufgetaucht ist“, sei die Luftfahrbranche jedoch „fast wieder zurück auf Feld 1“. Vor diesem Hintergrund spricht sich Widrig im Interview gegen starke Einschränkungen des Reiseverkehrs aus. „Ich appelliere an den Bundesrat, dass er verhältnismässig bleibt, nicht pauschale Reiseverbote verhängt und mindestens innerhalb Europas nicht mehr mit einer Quarantäne-Liste arbeitet.“ Mit einer Rückkehr zum uneingeschränkten weltweiten Reiseverkehr rechnet der Flughafenchef erst 2025.
Diversifikationen wie das Geschäft mit The Circle sollen dem Flughafen helfen, die Krise zu bewältigen. Darüber hinaus hält Widrig an den Investitionen der Flughafen Zürich AG in Brasilien und Indien fest. Hier sieht der Unternehmenschef „grossen Nachholbedarf an Flughafeninfrastruktur“. Die Projekte sollen der Flughafen Zürich AG „eine langfristige Wachstumsperspektive im Kerngeschäft Aviatik“ sichern. hs