EU braucht laut Monitoring mehr Kreislaufwirtschaft
Die EU muss schneller handeln, will sie eine ressourcen-effiziente Kreislaufwirtschaft erreichen, die die Nachhaltigkeit fördert und die strategische Autonomie stärkt. Nur so lassen sich der Verbrauch und die Abfallerzeugung reduzieren. Das geht aus dem aktuellen Monitoring-Bericht der Europäischen Kommission zur Kreislaufwirtschaft hervor.
„Die exponentielle Zunahme der Extraktion natürlicher Ressourcen ist die Hauptursache für die dreifache Krise des Planeten: Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Umweltverschmutzung", wird der EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, Virginijus Sinkevičius, in einer Medienmitteilung zitiert. „Die Kreislaufwirtschaft macht unser Wachstumsmodell angesichts aktueller und künftiger Herausforderungen hinsichtlich Energie und Versorgungssicherheit nachhaltiger, wettbewerbsfähiger und widerstandsfähiger.“
Das Monitoring zielt darauf ab, Verantwortliche dabei zu unterstützen, all dies durch Investitionen und Innovationen zu erreichen, die die Kreislaufwirtschaft fördern. Demnach belief sich im Jahr 2021 die private Finanzierung von EU-Projekten der Kreislaufwirtschaft auf 121,6 Milliarden Euro. Das entspricht 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts in der EU. Rund 4,3 Millionen Menschen arbeiteten in diesem Sektor, 11 Prozent mehr als 2015. Die Wertschöpfung in den Kreislaufwirtschaftssektoren stieg um 27 Prozent auf 299 Milliarden Euro.
Doch die EU muss sich laut dem Bericht schneller bewegen. „Die meisten Materialien werden zusammen mit der in ihrer Herstellung verbrauchten Energie und anderen Ressourcen zu schnell in unserer Atmosphäre, im Wasser und im Boden entsorgt", so Sinkevičius.
Wie das Monitoring zutage fördert, waren die Europäer 2020 pro Kopf für 35 Kilogramm Kunststoffabfälle verantwortlich. Das entspricht einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber 2010. Auch die Wirtschaft in der EU bleibt weitgehend linear: weniger als 12 Prozent der verbrauchten Materialien sind Sekundärrohstoffe. Die Recyclingraten für Lithium und andere Spezialmetalle lagen bei etwa 1 Prozent. Die Prozentsätze für Nickel und Kobalt, die ebenfalls in Batterien verwendet werden, erreichten 16 beziehungsweise 22 Prozent. ce/jd