DMOs können touristische Destinationen nicht strategisch führen

04. Mai 2023 13:00

Bern - Touristische Destinationen lassen sich nicht zentral steuern und managen. Entsprechende Organisationen (DMOs) sollten sich vielmehr auf Prozesse und Projekte fokussieren. Das ist das Ergebnis einer Grundlagenstudie, die im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft erarbeitet wurde.

Die Wirkmöglichkeiten einer sogenannten Destinations Management Organisation (DMO) sind beschränkt. Jedenfalls können DMOs nicht der Erwartung entsprechen, das eigentliche Management einer Destination zu übernehmen. Zu diesem Schluss kommt ein Grundlagenbericht, der von der Universität St.Gallen und der Zürcher Unternehmensberatung Hanser Consulting angefertigt wurde.

Auftraggeber des Berichts war das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Die nun vorliegenden Ergebnisse sollen eine fundierte Diskussion zur Rolle von DMOs und ihrer zukünftigen Entwicklung ermöglichen.

Wie es in einer zusammenfassenden Medienmitteilung des SECO heisst, sprächen drei Gründe gegen eine übergeordnete strategische Steuerbarkeit von Destinationen durch DMOs: Erstens fehle es DMOs an notwendigen Entscheidungskompetenzen, um den Leistungsträgern in der Destination konkrete Vorgaben zu machen. Zweitens hätten sie kaum eigene finanzielle Mittel. Und drittens sei eine DMO ganz allgemein stark von den Interessen der einzelnen Leistungsträger abhängig, die sich teilweise deutlich voneinander unterschieden.

Dem entsprechend sei es „eine zentrale Erkenntnis aus dem Grundlagenbericht, dass sich die DMOs von der Illusion lösen sollten, dass sie ihre Destination strategisch steuern und managen können“. Dagegen empfehle das Autorenteam den DMOs, sich auf die Umsetzung von Massnahmen und Projekten unter Einbezug der Leistungsträger zu konzentrieren. Anstelle von vagen Strategien solle die Projektebene mit konkretem Mehrwert für die Destination im Vordergrund stehen. ce/mm

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