Bund sieht abgeschwächte Erholung der Konjunktur
Das Wachstum des Bruttoinlandprodukts der Schweiz lag im ersten Quartal des Jahres erwartungsgemäss im oberen Bereich der Prognosen. Doch könnte die internationale Konjunktur die Aufhol- und Wachstumspotenziale der heimischen Wirtschaft laut einer Medienmitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft stärker ausbremsen als bisher einkalkuliert. Deshalb senkt die Expertengruppe des Bundes ihre Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr von 2,8 auf 2,6 Prozent und korrigiert die prognostizierte Inflationsrate von 1,9 auf 2,5 Prozent.
Die positive Entwicklung des ersten Quartals im Inland wird insbesondere durch die Industrie gestützt. Dagegen sind Teile des Dienstleistungssektors noch von Auswirkungen der Pandemie beeinträchtigt. Doch sei für den Rest des Jahres eine weitere Erholung der Binnenwirtschaft insbesondere im Freizeit- und Gastgewerbe zu erwarten. Zudem stütze die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt die privaten Konsumausgaben.
Doch könnten die Effekte des Krieges in der Ukraine stärker ausfallen als erwartet. Die internationale Konjunktur habe sich eingetrübt und Handelspartnerländer könnten zunehmend unter Druck geraten. Der Teuerungsdruck werde sich dämpfend auf exponierte Bereiche der Schweizer Wirtschaft auswirken. Dazu könnte die chinesischen Wirtschaft durch die Null-Covid-Strategie des Landes deutlich weniger wachsen als bisher angenommen. Auch der „restriktivere Kurs“ der internationalen Geldpolitik könnte sich konjunkturabschwächend auswirken. Zudem seien Rückschläge in der Pandemie nicht auszuschliessen. mm