Brüssel geht gegen Android vor
Seit 2010 läuft ein Verfahren gegen Google wegen der Platzierung von Werbung in seiner Suchmaschine. Nun weitet die EU-Kommission ihre Ermittlungen aus. Google soll nach vorläufigen Erkenntnissen der Behörde seine marktbeherrschende Stellung missbrauchen. Konkret geht es um die Frage, ob Google sich eine unrechtmässige Vormachtstellung auf dem Markt schafft, indem es Herstellern von Android-Geräten und Betreibern von Mobilfunknetzen Beschränkungen auferlegt. Die Google-Suche sei auf den meisten in Europa verkauften Android-Geräten vorinstalliert. Konkurrenten würde so der Marktzugang versperrt.
„Unsere bisherigen Ermittlungen lassen darauf schliessen, dass Google durch sein Verhalten den Verbrauchern eine grössere Auswahl an mobilen Anwendungen und Dienstleistungen vorenthält, Innovationen anderer Unternehmen bremst und damit gegen die EU-Kartellvorschriften verstösst“, sagt EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Die Behörde wird deshalb ein Schreiben mit den Beschwerdepunkten an Google schicken. Die Mitteilung ist die erste Stufe in dem Verfahren, an dessen Ende eine milliardenschwere Strafe stehen kann. ssp