Baugewerbe spürt Margendruck
Das Schweizer Bauhauptgewerbe hat 2022 Umsätze in Gesamthöhe von 23,3 Milliarden Franken erwirtschaftet, informiert der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) in einer Mitteilung. Im Jahresvergleich entspricht dies einem nominellen Wachstum um 0,7 Prozent. Preisbereinigt fiel der Umsatz 2022 hingegen 2,0 Prozent geringer aus als im Vorjahr.
Hintergrund sind die im vergangenen Jahr kräftig gestiegenen Preise für Baumaterialien. Sie konnten von den Unternehmen nur teilweise an die Bauherrinnen und Bauherren weitergegeben werden, erläutert der SBV. Die Gewinnmargen der Baubranche seien dementsprechend mit 2 bis 3 Prozent sehr tief ausgefallen.
Im laufenden Jahr kann sich die Branche unter anderem auf bereits 2022 eingegangene Aufträge stützen. Der Auftragseingang 2022 habe wie bereits 2021 etwa 0,5 Milliarden Franken über dem getätigten Umsatz gelegen, so der Verband. Mehr neue Aufträge wurden 2022 jedoch vornehmlich von der öffentlichen Hand vergeben. Im Wirtschafts- und Wohnungsbau gingen 2022 dagegen weniger neue Aufträge als 2021 ein.
Für das laufende Jahr rechnet der SBV mit einer leichten Abkühlung der Baukonjunktur. Der Verband stützt sich bei dieser Prognose auf den gemeinsam mit der Credit Suisse erhobenen Bauindex. Obwohl die Umsätze der Branche im ersten Quartal 2023 nominal um 6,4 Prozent höher ausfielen als im Vorjahresquartal, geht der Baumeisterverband für das Gesamtjahr von einem um 1 Prozent tieferen nominalen Umsatz als 2022 aus. hs