Automobile in der EU sollen kreislauffähiger werden

18. Juli 2023 14:01

Brüssel - Die Europäische Kommission schlägt Massnahmen vor, die Autos, Lastwagen, Busse und Motorräder kreislauffähiger machen sollen. Sie betreffen die Konstruktion, die Produktion und die Rückgewinnung von Materialien. Ausserdem soll die Ausfuhr ausgedienter Fahrzeuge gestoppt werden.

Die EU will den Übergang der Automobilindustrie zur Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Mit den von der Europäischen Kommission jetzt vorgeschlagenen Massnahmen sollen die Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit Produktion und Abwicklung gemindert und die Nachhaltigkeit der Automobil- und Recyclingindustrie gestärkt werden. Die Vorschläge werden nun vom Parlament und vom Rat geprüft.

Sie umfassen laut einer Medienmitteilung etwa feste Mindestanteile für die Verwendung rezyklierter Kunststoffe beim Autobau sowie für den Anteil der Kunststoffe aus stillgelegten Autos, die in der Produktion wiederverwertet werden sollen. Zudem plant die Kommission, die Herstellerverantwortung zu erweitern: Einheitliche Anforderungen sollen einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Recyclingbetrieben und Herstellern dienen.

Darüber hinaus sollen Altfahrzeuge in der ganzen EU digital zu orten sein und deren Ausfuhr in Drittländer am Ende ihrer Lebensdauer verboten werden. Schrittweise sollen diese Massnahmen über Autos hinaus auch auf Motorräder, Lastwagen und Busse ausgedehnt werden.

Das Massnahmenpaket werde bis 2035 Nettoeinnahmen von 1,8 Milliarden Euro generieren und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, so die Kommission. Laut Virginijus Sinkevičius, Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, wird dieser neue Ansatz „die europäische Fahrzeugindustrie nachhaltiger und widerstandsfähiger machen, die Abhängigkeit von Primärrohstoffen und Energie verringern, den Recyclingsektor der EU ankurbeln und die Märkte für gebrauchte Ersatzteile und Sekundärrohstoffe stärken“. ce/mm

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