Auch Schneekanonen garantieren künftig keine Skiferien mehr
Künstliche Beschneiung wird in den kommenden drei Jahrzehnten zumindest in den über 1800 Metern gelegenen Pisten im Skigebiet Andermatt-Sedrun-Disentis eine 100-tägige Skisaison gewährleisten können. Auf geringerer Höhe und für den Betrieb während der Weihnachtsferien sieht es hingegen nicht gut aus: Es wird im Vorfeld oft nicht kalt genug. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie einer Forschungsgruppe der Universität Basel.
Bei einem Szenario mit ungebremstem Klimawandel werde insbesondere die Region Sedrun auf Dauer über die Feiertage keine Schneegarantie mehr bieten können, heisst es dazu auch in einer Medienmitteilung. Zu einem gewissen Grad könne man die Situation womöglich mit neuen Schneekanonen auffangen. Doch setze die Physik der technischen Beschneiung natürliche Grenzen, wird Dr. Erika Hiltbrunner zitiert: „Es darf nicht zu warm sein und die Luft nicht zu feucht, sonst entsteht keine ausreichende Verdunstungskälte, damit das zerstäubte Wasser in der Luft gefriert und als Schnee herunterkommt.“
Zudem werde den Berechnungen zufolge der durchschnittliche Wasserverbrauch für Kunstschnee für das gesamte Skigebiet um 80 Prozent steigen, von heute 300 Millionen auf rund 540 Millionen Liter. Doch schon im schneearmen Winter 2017 habe sich der Wasserverbrauch in einem der drei Teilgebiete des Skigebiets verdreifacht.
In der Folge rechnen die Forschenden mit Konflikten zwischen dem Wasserbedarf für das Skigebiet einerseits und die Stromerzeugung andererseits. Fest steht laut Dr. Hiltbrunner, dass sich der Preis fürs Skifahren erhöhen wird und sich „Personen mit durchschnittlichem Einkommen solche Ferien schlicht nicht mehr leisten können“. mm