Impfung von Baxiva soll Harnwegsinfektion für immer verhindern

29 Januar 2025 15:08

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VFUInnovation Zürich

Zürich - Giorgia Greter arbeitet mit ihrem Start-up Baxiva an einem Impfstoff gegen Harnwegsinfektionen durch den häufigsten Erreger, E. coli-Bakterien. Ihr Ansatz zielt auf die Polysaccaridkapsel, in der sie sich vor dem Immunsystem verstecken. Eine einzige Injektion soll dauerhaft immun machen.

(CONNECT) Giorgia Greter geht mit den beiden Mitstreitern ihres Start-ups Baxiva das Thema Harnwegsinfektionen auf eine völlig neue Weise an. In der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), wo sie auch doktorierte, arbeitet das Team an der Lösung für ein gesundheitliches Problem, das viele Menschen regelmässig belastet, vor allem Frauen. Das Start-up entwickelt einen vorbeugenden Impfstoff gegen E. coli-Bakterien, die Hauptverursacher schmerzhafter Harnwegsinfektionen. Einem Bericht der ETH zufolge zeigt sich der Ansatz von Baxiva bisher als äusserst vielversprechend. Ausserdem soll nur eine Injektion das Problem ein für allemal beheben.

E. coli-Bakterien „verfügen über Toxine, die unsere Zellen aufbrechen, um an Nährstoffe zu gelangen, und sie haben eine schützende Polysaccharidkapsel, die diese Bakterien für das Immunsystem nahezu unsichtbar macht“, erklärt Greter. Auf diese Kapsel zielt ihre Arbeit. „Unser Impfstoff bringt dem Immunsystem bei, die Kapsel zu erkennen und anzugreifen.“

Dafür „müssen wir das Polysaccharid mit einem immunstimulierenden Protein verkleben und diese Kombination in den Körper injizieren“. Der Durchbruch sei bei der Zusammenarbeit mit Chemikern der ETH gelungen. Gemeinsam identifizierten sie „eine spezifische chemische Klinke aller E. coli-Polysaccharide, und unsere Kollegen aus der Chemie entwarfen einen ‚Linker‘, den perfekten Klebstoff, um diese Polysaccharide an ein Protein zu binden.“ Unter ihren Kollegen fand die Forscherin schliesslich auch die Mitgründer ihres Start-ups, dessen CEO sie ist.

Der Impfstoff wurde bereits erfolgreich an Mäusen getestet. Dies und die Literatur „deutet stark darauf hin, dass unser Ansatz, die Glykan-Kapsel ins Visier zu nehmen, der richtige ist“, so Greter. Jetzt sucht das Team nach einem Labor, das Impfstoffchargen in klinischer Qualität herstellen kann. Dann folgen klinische Studien. ce/mm

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