WSL forscht zu angemessenen Restwassermengen
27 Juni 2025 13:42
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(CONNECT) Forschende der WSL werfen die Frage nach angemessenen Restwassermengen nach der Wasserkraft neu auf. „Restwasser bedeutet für die Wasserkraft eine Produktionsminderung und für die Gewässerökologie ein Existenzminimum“, wird WSL-Hydrologe Tobias Wechsler in einer Mitteilung der WSL aus den in der Zeitschrift „Aqua & Gas“ veröffentlichten Erkenntnissen der Forschenden zitiert. Ihnen zufolge hat sich bereits 1991 im Gewässerschutzgesetz ein Ansatz etabliert, „der zu niedrigeren Mindestrestwassermengen führte als ökologische Untersuchungen empfahlen“.
Dies hat zu einer Bedrohung der Ökologie in den Gewässern geführt. Aktuell stehen 65 Prozent der Fische und Rundmäuler sowie 47 Prozent der wirbellosen Tiere in der Schweiz auf den Roten Listen der bedrohten Arten, erläutert die WSL. Ihr zufolge müssen auch die Einflüsse des Klimawandels auf Abflüsse und Biodiversität in den Fliessgewässern berücksichtigt werden.
Für Wechsler stellt sich daher erneut „die Frage nach der angemessenen Restwassermenge“. Der Hydrologe plädiert für ein flexibleres Management bei den Nutzungsrechten. Hier gibt es derzeit wenig Spielraum für Anpassungen während laufender Wasserrechtskonzessionen.
WSL-Ökologin Sabine Fink weist auf die Reichweite der Auswirkungen von Wasserkraftwerken hin: „Restwasser und Abflussschwankungen von einzelnen Kraftwerken betreffen das Überleben von Arten und Lebensräumen in ganzen Einzugsgebieten“. Daher müssten Lösungen für gesamte Flusssysteme entwickelt werden. ce/hs