UZH arbeitet an Normkurven für Fein- und Grobmotorik

29 September 2025 12:36

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Innovation Zürich

Zürich - Eine Gruppe von Forschenden der Universität Zürich (UZH) und des Universitäts-Kinderspitals Zürich erforschen, wie sich Kraft, Gleichgewicht und Motorik im Laufe des Lebens verändern. Von ihnen entwickelte Normkurven sollen helfen, relevante Abweichungen frühzeitig zu erkennen.

(CONNECT) Forschende der Universität Zürich und des Universitäts-Kinderspitals Zürich sind der Frage nachgegangen, wie sich Fingerfertigkeit, Koordination, Kraft und Gleichgewicht von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter entwickeln. Sie haben dazu das Datenmaterial von 1620 Menschen im Alter zwischen 6 und 80 Jahren ausgewertet, informiert die UZH in einer Mitteilung. Die Testpersonen hatten zwischen 1983 und 2023 an dem standardisierten Test Zurich Neuromotor Assessment teilgenommen.

Der Test misst die feinmotorischen Fähigkeiten Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit, die grobmotorischen Fähigkeiten Sprungkraft und Koordination, das Gleichgewicht, repetitive und serielle Bewegungen sowie die Qualität von Bewegungen. „Der Vorteil dieses Tests ist, dass alle Altersgruppen – vom Schulkind bis zur 80-jährigen Seniorin – die gleichen Übungen durchführen“, erläutert Tanja Kakebeeke vom Kinderspital Zürich in der Mitteilung. „Einzig die Anzahl Wiederholungen wird altersgerecht angepasst.“

Die Ergebnisse der Forschungen zeigen, dass sich die motorischen Fähigkeiten am schnellsten bei Kindern bis zum Alter von etwa 10 Jahren entwickeln. Kraft, Gleichgewicht und Koordination sind am besten bei Frauen und Männern im Alter von 20 bis 35 Jahren ausgeprägt. Später lassen Grobmotorik, Gleichgewicht und Muskelkraft nach, während die Feinmotorik bis ins Seniorenalter erhalten bleibt.

Aus ihren Forschungen hat die Gruppe Normkurven für neuromotorische Funktionen entwickelt. Sie sollen es ermöglichen, „insbesondere im Kindes- und im Seniorenalter, relevante Abweichungen oder frühzeitigen Leistungsabbau zu erfassen und falls nötig, therapeutische Massnahmen zu veranlassen“, wird Oskar Jenni, Professor für Entwicklungspädiatrie an der Universität Zürich, in der Mitteilung zitiert. ce/hs

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