Universität Zürich hat erstmals 30 Prozent Professorinnen

22 August 2025 12:29

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Zürich - An der Universität Zürich (UZH) waren Ende 2024 erstmals 30,3 Prozent der 739 Professuren mit Frauen besetzt. Bei den Assistenzprofessuren waren es sogar ebenfalls rekordhohe 50 Prozent. Doch folgen nicht alle von der UZH priorisierten Frauen dem Ruf. Hier sieht die Beauftragte für Gleichstellung Potenzial.

(CONNECT) Ende des vergangenen Jahres waren an der UZH 30,3 Prozent aller Professuren mit Frauen besetzt. „Das ist der bisher höchste Wert in der Geschichte der UZH“, wird Karin Gilland Lutz in einer Mitteilung der Hochschule zitiert. Sie ist dort als Leiterin der Abteilung Equality, Diversity, Inclusion tätig.

Laut dem aktuellen Gleichstellungsmonitoring verdankt die UZH diesen Rekord wesentlich den Assistenzprofessuren, die zu 50 Prozent mit Frauen besetzt sind. Davon war rund die Hälfte mit Tenure Track angestellt. Das bedeutet, dass nach Ablauf der zeitlich begrenzten Assistenzprofessur eine Festanstellung in Aussicht steht. Mit einer solchen Langfristperspektive „bleibt es für sie hoffentlich attraktiv, an der UZH zu bleiben und keinem Ruf einer anderen Uni zu folgen“, so die Gleichstellungsbeauftragte.

„Wir spekulieren darauf, dass der Lock-in-Effekt, der manchmal bei der Berufung von Arrivierten gegen uns spielt, uns bei den Assistenzprofessorinnen zum Vorteil werden kann und unter dem Strich hilft, den Professorinnenanteil der UZH nachhaltig zu erhöhen.“ Bei arrivierteren Persönlichkeiten zeigten sich die Ansprüche ihrer männlicher Partner an eine eigene gute Position oft als Hindernis. Sie seien oft höher als bei weiblichen Partnern.

Das mag einer der Gründe dafür sein, dass eine auf Platz 1 gesetzte Frau im Bewerbungsverfahren dem Ruf an die UZH nicht folgt. Die Daten des Gleichstellungsmonitorings haben gezeigt, dass die UZH bei den Erstplatzierten einen höheren Frauenanteil hat als bei den tatsächlich Berufenen. „Hier geht der UZH ganz klar Potenzial verloren“, so Gilland Lutz. Neben der Generierung einer höheren Anzahl kompetitiver Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen sei dies ein Hebel, der die UZH wohl auch in Zukunft beschäftigen werde. ce/mm

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