Tiefgrün Precision Weeding präsentiert Verfahren für pestizidfreien Anbau
16 Oktober 2024 11:50
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Mit heissem Wasser Unkraut bekämpfen - das ist ein Vorhaben von Tiefgrün Precision Weeding. Das Start-up mit Sitz in Kassel hat gemeinsam mit Pheno-Inspect aus Oberhausen eine Maschine zur pestizidfreien Heisswasserbehandlung bei Hackfrüchten wie Möhren zur Marktreife gebracht.
Der maschinellen umweltfreundlichen Alternative wird grosses Potenzial im Ökolandbau zugeschrieben, geht aus einer Medienmitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hervor. Die DBU hatte die Entwicklung im Rahmen einer seit 2020 laufenden bundesweiten Förderinitiative zur Pestizidvermeidung mit 288’000 Euro unterstützt.
Die Maschine sei in der Lage, während der Fahrt über das Feld die Karottenpflanzen in Echtzeit vom Unkraut zu unterscheiden. Basis ist eine selbstlernende Bilderkennung auf Basis künstlicher neuronaler Netze. So könnten punktuell unerwünschte Pflanzen mit einem kurzen Heisswasserstrahl „verbrüht“ werden, während die Möhrenpflanzen parallel mit Kaltwasser besprüht werden und geschützt blieben. „Die Heisswassermethode ist bei richtiger Dosierung hochwirksam, präzise und sicher“, wird Gründer Jan Wolf zitiert. Bisher sei kein vergleichbares Verfahren in der Landwirtschaft bekannt.
Biologische Anbaumethoden bedeuten nach den Worten von DBU-Generalsekretär Alexander Bonde Fortschritte für die Biodiversität, ohne die wirtschaftliche Existenz von Landwirtschaftsbetrieben zu gefährden. In Kombination mit der Digitalisierung könnte der Einsatz auch ein Gewinn für die konventionelle Landwirtschaft sein.
Tests eines Prototypen auf insgesamt 35 Hektaren eines ökologisch wirtschaftenden Betriebs in Niedersachsen hätten gezeigt, dass das Verfahren marktreif sei. ce/heg