Talpa spürt Korrosion in Stahlbeton auf

24 Januar 2025 13:12

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Innovation Zürich

Zürich - Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben eine auf elektrochemischen Messungen basierende Methode zur Entdeckung von Korrosion im Stahl von Stahlbeton entwickelt. Die Ausgründung Talpa soll das Konzept zur Marktreife bringen.

(CONNECT) Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben eine Methode entwickelt, mit der Korrosion im Bewehrungsstahl von Stahlbetonbauwerken entdeckt werden kann, ohne dass dafür der Beton aufgebrochen werden muss. Die Methode von Maschinenbauingenieur Lukas Bircher und seinem Team setzt auf elektrochemische Messungen, informiert die ETH in einer Mitteilung. Konkret haben die Forschenden eine aus zwei aufblasbaren Dichtungen mit Elektroden in der Mitte bestehende Sonde erfunden. Im zugehörigen Kabel ist eine Wasserleitung eingebaut.

Die Sonde wird in die Drainagerohre eingeführt, die Dichtungen werden aufgepumpt und anschliessend wird Wasser in den abgedichteten Bereich eingeleitet. Durch die Löcher in der Entwässerungsleitung stellt das Wasser eine Verbindung zwischen den Elektroden in der Sonde und dem Boden her. Dadurch entsteht eine elektrolytisch leitende Verbindung zum Stahl im Bauwerk, die eine lokale elektrochemische Messstelle bildet. „Mit der Messzelle zeichnen wir elektrische Signale auf, die unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob der Bewehrungsstahl korrodiert ist oder nicht“, wird Bircher in der Mitteilung zitiert.

Derzeit muss die Sonde noch händisch nach und nach durch die Drainagerohre geleitet werden, um eine umfassende Zustandserfassung des Stahls zu ermöglichen. Im nächsten Schritt wolle das Team die Messung „mehr automatisieren und die Inspektionssonde robuster machen“, erläutert Bircher. Da sich das Konzept bereits bewährt hat, wird er gemeinsam mit dem Materialingenieur Federico Martinelli-Orlando und dem Bauingenieur Patrick Pfändler ein Start-up namens Talpa-Inspection gründen. ce/hs

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