Scienceindustries fordert Lockerungen für neue genomische Techniken

07 Juli 2023 14:44

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Zürich - Scienceindustries spricht sich für Lockerungen bei der Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen aus, die auch durch konventionelle Züchtung erzeugt werden könnten. In der EU wird derzeit über eine entsprechende Regelung für neue genomische Techniken diskutiert.

Geht es nach der EU-Kommission, dann fallen gentechnisch veränderte Pflanzen, die auch durch konventionelle Züchtung oder spontan in der Natur hätten entstehen können, künftig nicht mehr in den Geltungsbereich für gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Einen entsprechenden Vorschlag zur Regulierung der neuen genomischen Techniken (NGT) hat die Kommission am 5. Juli veröffentlicht, erläutert scienceindustries in einer Mitteilung. Der Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences fordert Bundesrat und Parlament auf, entsprechende Lockerungen auch für die Schweiz zu beschliessen. 

Mit NGT gezüchtete Pflanzen können sich im Hinblick auf wachsende Weltbevölkerung und Klimawandel als bahnbrechende Änderung erweisen, argumentiert scienceindustries. Bereits jetzt liefen weltweit Hunderte von Projekten zur gezielten Verbesserung von Nutzpflanzen. In der Schweiz würden jedoch der Einsatz neuer Züchtungsverfahren und damit „Entwicklungen für eine nachhaltigere, innovative Landwirtschaft“ durch „die pauschale Einstufung der Produkte als GVO“ blockiert.

Der Wirtschaftsverband bezweifelt, dass eine für 2024 anstehende Vorlage des Bundesrats für ein risikobasiertes Zulassungsverfahren von NGT-Pflanzen „tatsächlich den Einsatz neuer Züchtungsverfahren“ ermöglicht. Scienceindustries leitet dies aus einem bereits vorliegenden Bericht des Bundesrats zum Thema ab. Mit den bestehenden restriktiven Rahmenbedingungen rutsche die Schweiz jedoch „global weiter auf eine Schlusslicht-Position“ ab. ce/hs

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