Schweizer Gütermetro liegt auf Eis

08 September 2025 14:28

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Olten - Cargo sour terrain (CST) verabschiedet sich vom Ziel, in naher Zukunft eine Schweizer Gütermetro zu realisieren. CST begründet das damit, dass Bund, Kantone und Städte erst geeignete Rahmenbedingungen schaffen müssten. Der Fokus liegt nun auf Beratung. Zehn Stellen werden abgebaut.

(CONNECT) Das unterirdische Gütertransportsystem Cargo sous terrain (CST) ist in seiner bisher geplanten Form gescheitert. Die private Cargo sous terrain AG schreibt in einer Mitteilung, die Umsetzung sei zum jetzigen Zeitpunkt betriebswirtschaftlich nicht vertretbar. Eine private Finanzierung der Bauphase brauche andere rechtliche Rahmenbedingungen. Zentral sei, die Metro in ein Gesamtlogistiksystem einzubetten und stabile Partnerschaften mit Bund, Kantonen und Städten zu schliessen. 

Technisch und baulich ist laut CST der Nachweis einer Machbarkeit erbracht worden, heisst es. Die Pläne für das unterirdische Logistiksystem mit Feinverteilung in Städten wurden im Rahmen einer unabhängigen Überprüfung im Frühjahr 2025 bestätigt. Nun sei es an den Behörden, auf dieser Basis weiterzugehen.

CST bleibt im Dialog, verschiebt aber den Fokus: Nun will das Unternehmen nationale und internationale Organisationen in Fragen der städtischen Logistik beraten. In diesem Rahmen muss CST Kosten reduzieren und auch zehn Stellen abbauen. Laut der Medienmitteilung bedauert CEO Christoph Späth diesen Schritt ausserordentlich. Mit der Restrukturierung stelle CST jedoch die Weichen für eine nachhaltige Zukunft. 

„Aktuell haben wir nicht die Mittel, um die Organisation mit dem bisherigen Fokus weiterzuführen, und passen uns darum den Realitäten an“, wird Verwaltungsratspräsident Marco Rosso zitiert. Es werde Zeit brauchen, bis CST verkehrspolitisch stabil verankert sei und langfristige Investitionen mobilisieren könne. 

Die Planungen für die Gütermetro hatten ein unterirdisches Netz von Genf bis St.Gallen und von Basel bis Luzern mit einer Abzweigung von Bern nach Thun vorgesehen. Die erste Teilstrecke der Gütermetro von Härkingen nach Zürich hätte ursprünglich 2031 in Betrieb gehen sollen. ce/yvh

 

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