Schweiz und USA wollen Finanzdaten austauschen

28 Juni 2024 11:06

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Bern - Die Schweiz liefert derzeit einseitig Finanzdaten über amerikanische Kunden an die USA. Künftig soll sie entsprechende Informationen aus den USA erhalten. Der Wechsel zum automatischen Austausch der Daten soll per Anfang 2027 erfolgen.

Die Schweiz und die USA haben am 27. Juni in Bern ein Abkommen für einen automatischen Informationsaustausch von Finanzdaten unterzeichnet, informiert das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) in einer Mitteilung. Bisher liefert die Schweiz einseitig Informationen zu entsprechenden Konten an die USA. Vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments soll die Neuregelung Anfang 2027 in Kraft treten.

Nach dem Foreign Account Tax Compliance Act (FACTA) der USA ist die Schweiz wie alle Länder weltweit verpflichtet, den Steuerbehörden der USA Informationen über amerikanische Kunden zukommen zu lassen. Aktuell gilt in der Schweiz das Modell 2 des FACTA. Danach melden Schweizer Finanzinstitute Daten mit Zustimmung ihrer Kunden aus den USA direkt den amerikanischen Steuerbehörden. Bei Nichtzustimmung fordern die USA die Daten auf dem ordentlichen Amtshilfeweg an.

Mit dem nun unterzeichneten Abkommen wird auf Modell 1 gewechselt. Hier tauschen die Steuerbehörden beider Länder automatisch gegenseitig Informationen über Kontodaten aus. Neu werden die Schweizer Finanzinstitute also die Daten nicht an die Steuerbehörden in den USA, sondern an die Eidgenössische Steuerverwaltung weitergeben. Von dort werden sie den US-Steuerbehörden übermittelt. ce/hs

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