Schweiz soll Innovationscluster Space bekommen
18 Dezember 2024 11:25
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„Die Weltraumforschung passt perfekt zur Schweiz“, sagt Thomas Zurbuchen in einem Gespräch mit „Globe“, dem Magazin der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). „Es geht um hohe Qualität und gutes Engineering – Dinge, für die die Schweiz bekannt ist. Zudem handelt es sich um einen stark wachsenden Markt. Die Schweiz hat hier gute Chancen, sich als Standort für Firmen zu positionieren.“
Der schweizerisch-nordamerikanische Astrophysiker war von 2016 bis 2022 Wissenschaftsdirektor der amerikanischen Weltraumbehörde NASA und leitet seit August 2023 die Initiative ETH Zürich Space. Damit will die ETH ihre Weltraumforschung und -lehre ausbauen und die Zusammenarbeit mit der Raumfahrtindustrie stärken.
Das Ziel ist laut Zurbuchen sicherzustellen, dass die Schweiz „ihre Chancen nutzt, wettbewerbsfähig bleibt und ihre internationale Sichtbarkeit erhöht. So können wir uns die Einzigartigkeit der Schweiz zum Vorteil machen und Dinge tun, die sonst niemand kann.“ Ausserdem hätten immer mehr Forschungsbereiche mit Beobachtungen aus dem Weltraum zu tun. „Dafür müssen wir die Experimente rasch vom Labor ins Weltall bringen.“
Um das Potenzial der Schweiz voll auszuschöpfen, wolle der ETH-Bereich Space „in der Schweiz einen Innovationscluster aufbauen und Gelder finden, um Start-ups wachsen zu lassen“, sagt Zurbuchen. Mit ESA BIC Switzerland, einer Förderinitiative der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der ETH, werden derzeit bereits 21 Start-ups gefördert, die sich mit Weltraumtechnologie befassen. „Und dass wir diesen Herbst schon den neuen Masterstudiengang für Space Systems starten konnten, begeistert mich.“ Er soll als einer der weltbesten etabliert werden.
Ziel sei es, Kooperationen mit Unternehmen aus der Raumfahrt auszubauen und eine führende Rolle bei grossen Missionen der ESA, der NASA und anderen Raumfahrtagenturen einzunehmen. „Ich möchte auch, dass wir uns besser vernetzen“, so Zurbuchen. „Die Schweiz ist zu klein für einen Konkurrenzkampf unter den Universitäten.“ ce/mm