PSI-Forschende ermöglichen zielgenauere Tumorbestrahlung
25 September 2024 10:02
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Forschende am Protonentherapiezentrum des Paul Scherrer Instituts (PSI) haben eine Methode entwickelt, mit der Krebspatienten individueller bestrahlt werden können. Laut einer Medienmitteilung ist es den Forschenden unter der Leitung von Francesca Albertini, Medizinphysikerin am Protonentherapiezentrum, gelungen, körperliche Unterschiede, die sich von Tag zu Tag zeigen, bei Berechnung des Behandlungsplans zu berücksichtigen. Für Gesunde fallen tägliche Veränderungen der Anatomie nicht besonders ins Gewicht. Anders bei Krebskranken, die mit Protonen bestrahlt werden. Für sie könnten sich kleine Unterschiede erheblich auswirken auf die Bemessung der optimalen Strahlendosis. Diese Bemessung wird bei der neuen Methode anhand einer Computertomographie (CT) ermittelt.
In einer im Journal „Physics in Medicine and Biology" erschienenen Machbarkeitsstudie wurden fünf Patientinnen und Patienten mit dem neuen Verfahren behandelt. Bei ihnen konnte die Bestrahlung zielgenauer durchgeführt werden und kam mit insgesamt weniger Strahlenbelastung aus, heisst es in der Mitteilung.
Die Betroffenen hatten Tumore in knochenreichen Körperregionen, etwa am Schädel und der Schädelbasis. „In diesen Regionen sind weniger tägliche Veränderungen zu erwarten als etwa im Unterleib, wo allein schon die Füllung von Darm und Blase grossen Einfluss haben", heisst es in der Mitteilung. Die Forschenden wollen die Methode als nächstes auch für Tumorarten in diesen Körperregionen etablieren.
Die Gefahr einer erhöhten Strahlengabe durch das zusätzliche CT sieht Damien Weber, Leiter und Chefarzt des Zentrums für Protonentherapie, nicht: Da die Protonentherapie insgesamt noch zielgenauer werde, bedeute dies eine Nettoreduktion an Strahlenbelastung. ce/heg