Potenzielle Klimaschäden für Firmen liegen wesentlich höher als bisher geschätzt

04 Juli 2024 14:20

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Innovation Zürich

Zürich - Die Risikobewertung für Klimaschäden an Unternehmen bedarf detaillierterer Daten. Sonst könnten die potenziellen Verluste um bis zu 70 Prozent höher liegen als bisher üblicherweise auf der Grundlage von Proxy-Daten geschätzt wurde. Dies zeigt eine Studie der Universität Zürich.

Eine realistische Risikobewertung der klimabedingten Schäden, die Unternehmen erleiden können, muss auf wesentlich detaillierteren Daten beruhen, als dies derzeit der Fall ist. Zu dieser Schlussfolgerung kommt eine Studie von Forschenden des Department of Finance der Universität Zürich.

Das Team hat laut einem Bericht der Hochschule eine neue Methode entwickelt, die detailliertere Informationen über den Standort und die Merkmale der physischen Vermögenswerte eines Unternehmens wie Fabriken, Anlagen und natürliche Ressourcen verwendet. Bisher stützen sich Schätzungen über die potenziellen Auswirkungen des aktuellen oder zukünftigen Klimas auf die Unternehmen auf vereinfachte Daten und indirekte Prognosen, sogenannte Proxy-Daten.

„Als wir unsere Ergebnisse mit denen von Proxy-Daten verglichen, stellten wir fest, dass die potenziellen Verluste durch Klimarisiken bis zu 70 Prozent höher sein könnten als bisher angenommen“, wird der Studienhauptautor Stefano Battiston zitiert. „Dies unterstreicht den dringenden Bedarf an detaillierteren Daten für die Risikobewertung.“

Die potenziellen Verluste durch Extremereignisse könnten sogar bis zu 98 Prozent höher sein als die durchschnittlichen Auswirkungen, auf die sich viele Bewertungen konzentrieren, so Battiston. Zudem werde bei den bisherigen Risikobewertungen davon ausgegangen, dass sich sämtliche Vermögenswerte eines Unternehmens an einem einzigen Standort befinden. Wie Battiston zusammenfassend sagt, zeige die Studie, „dass wir die für Klimaanpassung benötigten finanziellen Mittel möglicherweise ernsthaft unterschätzen.“ ce/mm

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