Plastik aus Schrottautos kann Rohstoff für Kreislaufwirtschaft werden
23 April 2025 14:12
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(CONNECT) Kreislaufwirtschaften gibt es für gebrauchte Fahrzeuge und Teile, wiederverwertetes Metall und andere Materialien aus Autos und Lastwagen. Aber nur 20 Prozent des Kunststoffs in Fahrzeugen werden aufbereitet und wiederverwendet. Ein Grossteil des Kunststoffs, der heute in Autos auf der Strasse ist, landet auf Mülldeponien. Die Europäer entsorgen oder verbrennen jährlich etwa 800‘000 Tonnen dieses Kunststoffs.
Die Befürworter der Nachhaltigkeit können jedoch dazu beitragen, diesen negativen Kreislauf umzukehren und neue Lieferketten zu schaffen, die aus Altauto-Kunststoff einen Mehrwert generieren, schreiben Charlie Tan, Chief Executive Officer der Global Impact Coalition, und Vuk Trifkovic, Managing Director und Partner bei BCG X, der Tech-Abteilung der Boston Consulting Group, in einem Artikel des Weltwirtschaftsforums mit Sitz in Cologny bei Genf.
Erstens können sie in neue Verfahren investieren, die Kunststoffe nach ihrem Wert und ihrer Wiederverwertbarkeit sortieren. Mitglieder der Global Impact Coalition wie BASF, Covestro, LG Chem, LyondellBasell, Mitsubishi Chemical Group, SABIC, SUEZ und Syensqo entwickeln derzeit Technologien zur Extraktion von Kunststoffen mit Blick auf die Wiederverwertung.
Zweitens sind neue Vorschriften erforderlich, die die Automobilhersteller zur Wiederverwertung von Kunststoffen zwingen, so die Experten. Die Europäische Union hat beispielsweise Vorschriften vorgeschlagen, nach denen bis 2030 ein Viertel der Kunststoffe in Neuwagen „aus recycelten Quellen“ stammen muss.
Drittens müssen mehr Unternehmen technische Innovationen und Wiederverwertungslösungen der nächsten Generation einführen. Dazu zählen zum Beispiel die Künstliche Intelligenz, die bei der Sortierung von Kunststoffen helfen kann, und das chemische Aufbereiten, das Kunststoffe in andere verwendbare Stoffe umwandeln kann.
Und schliesslich sind neue Finanzierungsmodelle auf Kostenteilungsbasis erforderlich, um die Finanzierung von Programmen für das Wiederverwerten von Fahrzeugkunststoffen zu fördern. Beispiele für solche Modelle sind erweiterte Regeln für die Herstellerverantwortung, die Bündelung von Investitionen in zentrale Sortier- und Recyclingzentren und öffentlich-private Partnerschaften. ce/jd