Modell soll Risiko für Opioidabhängigkeit vorhersagen

28 Dezember 2023 11:54

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Baden AG/Zürich - Ein neues Prognosemodell soll Personen mit erhöhtem Risiko für eine Opioidabhängigkeit identifizieren, damit präventive Massnahmen eingeleitet werden können. Entwickelt wurde es von Zürcher Forschenden, dem Kantonsspital Baden und Helsana.

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben unter der Leitung von Maria Wertli, Chefärztin Innere Medizin am Kantonsspital Baden (KSB), und Ulrike Held, Professorin an der Universität Zürich, ein Forschungsprojekt zu Opioiden durchgeführt. Dabei haben sie ein Modell entwickelt, mit dem das Risiko für eine chronische Opioideinnahme und -abhängigkeit vorausgesagt werden. Grundlage der Studie waren Daten der Krankenversicherung Helsana.

„Aufgrund unserer Studie können wir anhand von verschiedenen Faktoren bereits bei der ersten Verschreibung von Opioiden die Wahrscheinlichkeit berechnen, ob diese Schmerzmittel langfristig eingenommen werden“, wird Wertli in einer Medienmitteilung der KSB zitiert. Dank des Modells sollen Ärztinnen und Ärzte bei Personen mit erhöhtem Risiko für eine Abhängigkeit präventive Massnahmen anbieten können.

Starke Schmerzmittel wie Opioide werden weltweit und immer häufiger verschrieben. Das Problem betrifft auch die Schweiz. Den Angaben des KSB zufolge wurde in der Schweiz zwischen 2008 und 2018 eine deutliche Zunahme bei der Verschreibung von Opioiden bei Verletzungen des Bewegungsapparates verzeichnet. Bei leichten Verletzungen lag die Zunahme bei 91,4 Prozent, bei den schweren bei 88,3 Prozent. ce/ssp

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