Meditation verhilft ETH-Studie zufolge zu besseren Entscheidungen

30 Mai 2023 12:43

Partner

Zürich - Meditieren hilft, bessere Entscheidungen zu treffen. Grund dafür ist, dass Menschen mit Meditationspraxis negative Gefühle besser aushalten können und damit nicht vermeiden wollen. Das zeigt eine neue Studie unter Beteiligung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH).

Menschen mit Meditationspraxis können gelassener mit negativen Gefühlen umgehen. Dadurch neigen sie seltener dazu, diese zu vermeiden. Das wiederum führt zu klügeren Entscheidungen, bei denen alle Vor- und Nachteile einbezogen und nüchtern abgewogen werden, wie laut einer Medienmitteilung ein Team Forschender unter Beteiligung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) herausgefunden hat.

Demnach blenden Menschen, die nicht meditieren, negative Informationen eher aus. Damit gehen sie Ängsten und Sorgen aus dem Weg. Menschen mit einer Routine in Achtsamkeitsmeditation hingegen können gelassener mit negativen Gefühlen umgehen und versperren sich ihnen daher auch weniger.

Bei der Achtsamkeitsmeditation sitzen Menschen mit geschlossenen Augen still da und konzentrieren sich auf ihren Atem. Aufkommende Gefühle und Gedanken beobachten sie, ohne darauf zu reagieren.

Für die Studie liessen die Forschenden um Elliott Ash, Professor für Recht und Ökonomie an der ETH, 130 Probanden und Probandinnen zwei Wochen lang täglich 15 Minuten auf diese Art meditieren. Eine ebenso grosse Kontrollgruppe hörte stattdessen entspannte Musik.

Vorher und nachher beantworteten alle einen standardisierten Fragebogen. Die Fragen drehten sich beispielsweise darum, ob die Teilnehmenden potenziell negative Informationen zu ihrem Gesundheitszustand, ihren finanziellen Investitionen und ihren Beziehungen erhalten wollten.

So wie vorangegangene Untersuchungen zeigte auch dieses Experiment, dass eine tägliche Meditation von 15 Minuten reicht, um Stress abzubauen, die Konzentration zu steigern und negative Emotionen „einfach nur zu beobachten und gelassen hinzunehmen“, wird Elliott Ash in der Medienmitteilung zitiert.

„Wer gut mit negativen Emotionen umgehen kann, möchte bei einer Entscheidung auch wissen, was vielleicht schief gehen kann“, schlussfolgerten Ash und seine Mitstreitenden daraus. ce/ko

Meinungen

Ältere Ausgaben