Kreislaufwirtschaft soll Recyclingziele der EU sichern

14 Mai 2025 15:14

Partner

Circ. Economy

Brüssel - Europa wird ohne rasches Umsteigen auf zirkuläre Wirtschaftsmodelle seine ehrgeizigen Ziele für das Kunststoffrecycling verfehlen. Das erklären Plastics Recyclers Europe und Independent Commodity Intelligence Services in einem Bericht. Zwischen 2018 und 2023 stagnierten die Recyclingraten in der EU.

(CONNECT) Die neue EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) zielt darauf ab, Abfälle zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Die PPWR verlangt von den Verwertern, bis 2030 jährlich 2 Millionen Tonnen zusätzliche Kunststoffe aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und Polypropylen (PP) zu verarbeiten. Bis 2040 müssen sie 5,7 Millionen Tonnen zusätzlich bewältigen.

Laut einem am 30. April veröffentlichten Bericht von Plastics Recyclers Europe mit Sitz in Brüssel und Independent Commodity Intelligence Services, einem internationalen Analyseunternehmen mit Sitz in London, können die Verwerter diese Ziele jedoch nicht unbedingt erreichen.

„Zentrale Herausforderungen wie unzureichende Sammlung, unregulierte Importe von Kunststoffen und fehlende Durchsetzung behindern weiterhin die Expansion der Recyclingindustrie“, wird Herbert Snell in einer Medienmitteilung zitiert, Vorsitzender der PRE HDPE Working Group,. „Die Kunststoffrecyclingindustrie fordert dringende Massnahmen, um den Druck, den die derzeitige Marktsituation auf die Recycler ausübt, zu verringern und die Erreichung der europäischen Gesetzesziele zu gewährleisten.“

Die Organisationen forderten ein „entschiedenes politisches Eingreifen“ und stellten fest, dass die 300 Recyclinganlagen in der EU im Jahr 2023 nur 1,7 Millionen Tonnen HDPE und 1,8 Millionen Tonnen PP verarbeiteten, fast genauso viel wie 2022. Ein weltweites Überangebot an Polyolefinen, hohe Inflation und Energiekosten sowie der Wettbewerb durch preisgünstige Importe von neuen und recycelten Polymeren gehörten zu den Faktoren, die das Wachstum verhinderten, heisst es in dem Bericht.

Ausserdem wurden nur 42 Prozent der in der EU gesammelten Abfälle sortiert und an die Verwerter weitergeleitet. Produkte, die nicht für das Verwerten konzipiert wurden, Exporte, begrenzte Sortiertechnologie und Vorschriften waren für diese Lücke verantwortlich. ce/jd 

Meinungen

Ältere Ausgaben