Kakerlaken und Maden könnten invasive Algen fressen

06 November 2024 13:34

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Circ. Economy

Badajoz - Kakerlaken und Maden könnten dazu beitragen, eine Kreislaufwirtschaft für Kompost zu entwickeln, die invasive Algen auf der iberischen Halbinsel beseitigen würde. Diese Wurm-Kompostierung könnte die Biomasse von Algenrückständen um mehr als 80 Prozent verringern und gleichzeitig neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

Ein invasiver brauner Seetang namens Rugulopteryx okamurae hat bisher andere Meerespflanzen verdrängt, Fischen geschadet, Treibhausgase ausgestossen und Strände in Spanien und Portugal verschandelt. Nun glauben Forscher der Universidad de Extremadura im spanischen Badajoz eine Methode gefunden zu haben, um den aus dem nördlichen Pazifik stammenden Rugulopteryx okamurae mit Hilfe von Kakerlaken und Maden zu Geld zu machen, heisst es in einer Medienmitteilung.

„Aufgrund der enormen Menge an Algenbiomasse, die an den Stränden landet und dort langsam verrottet, sind einige Initiativen der Kreislaufwirtschaft entstanden, wie zum Beispiel die Kompostierung“, schreiben die Forscher in einem Artikel der Zeitschrift PLOS One.

Unter dem Titel „Invertebrate composting quality of the invasive alga Rugulopteryx okamurae, prospects for its bio-recycling, management, and circular economy“ (Wirbellose Kompostierqualität der invasiven Alge Rugulopteryx okamurae, Aussichten für ihr Bio-Recycling, ihre Bewirtschaftung und die Kreislaufwirtschaft) erklärt der Artikel, wie die Forscher Mischungen aus Küchen- und Algenabfällen von Schaben, Larven der Schwarzen Soldatenfliege, Regenwürmern und Mehlwürmern verglichen haben.

Die Kakerlaken und Maden produzierten den hochwertigsten Kompost. „Beide Arten bieten im Bereich der Kreislaufwirtschaft vielversprechende Aussichten für die Entwicklung von Kompostierbetrieben“, so das Fazit der Forschenden.

Die Algen können zwar zur Herstellung von Arzneimitteln, Tierfutter und für andere Zwecke verwendet werden, aber die schiere Masse schränke diese Anwendungen ein, fügten die Forschenden hinzu. Durch Wurm-Kompostierung könnte die Biomasse der Algenreste jedoch um mehr als 80 Prozent verringert werden. Die Forscher können sich auch vorstellen, die Algen mit anderen Abfällen zu mischen, um sowohl künstliche als auch natürliche Materialien wiederzuverwenden. ce/jd 

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