In Sizilien wird Bierabfall zu Biokunststoff
27 Mai 2025 10:59
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(CONNECT) Früher warfen die Brauer ihren Treber weg. Jetzt verarbeiten sie diese Abfälle in einer ehemals stillgelegten Fabrik im sizilianischen Dorf Roccavaldina in der Provinz Messina zu Biokunststoffen für Autos, Schuhe, Baumaterial und Spielzeug.
Im Rahmen des LIFE RESTART-Programms, das durch das LIFE-Programm der Europäischen Union – ein Finanzierungsprogramm der EU für Umweltprojekte – finanziert wird, wandeln die Brauereien laut Medienmitteilung 35 Prozent ihrer Getreideabfälle in Biokunststoffe um. Durch das Programm wurden 300 Tonnen Kunststoffe auf fossiler Basis durch Biokunststoffe als nachhaltigere Alternative ersetzt und in fünf Jahren 2 Millionen Euro Einnahmen erzielt.
Das Programm verringert die Notwendigkeit für Hersteller, neue Materialien zu nutzen oder klimaschädliche Treibhausgase auszustossen und schafft dabei Arbeitsplätze in einem ländlichen Gebiet, das unter wirtschaftlichem Niedergang leidet.
„Ein grossartiges Produkt zu entwickeln ist eine Sache, aber es auf den Markt zu bringen, ist etwas anderes“, wird Giacomo Pinaffo zitiert, Projektleiter von LIFE RESTART. „Dank C2M sind wir in der Lage, mit den europäischen Märkten und potenziellen Interessengruppen in Kontakt zu treten, zu verstehen, worauf wir uns konzentrieren müssen und welche Produkte für den Biokunststoff am besten geeignet sind, um den Marktzugang zu erreichen.“
Die Messina Foundation, eine lokale Wohltätigkeitsorganisation, unterstützt ebenfalls das Projekt, das von der EU als marktnahes Projekt (C2M) eingestuft wurde, um nachhaltige Kreislaufwirtschaftsmodelle zu fördern. C2M-Projekte erhalten Unterstützung in Form von Mentoring, Business-Coaching, Beratung bei der Entwicklung von Geschäftsplänen, Präsentationshilfen, Expertennetzwerken und durch andere Vergünstigungen.
Diese Hilfe ermöglichte es Pinaffo und seinem Team, den Geschäftsplan zu verbessern, als sie von der Forschungsphase zur Umsetzung ihres Projekts übergingen. „Ich bin dem LIFE-Programm auch sehr dankbar für die Flexibilität, die es während des Prozesses gezeigt hat“, wird Pinaffo zitiert. ce/jd