Forschende wollen Landwirtschaft mit Naturschutz vereinbaren

16 August 2024 13:12

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Swiss Food Research

Basel - Zusätzliche Anbauflächen stellen eine Gefahr für Biodiversität und Klimaschutz dar. Internationale Forschende unter Leitung der Universität Basel haben untersucht, wie Schutzgebiete so geplant werden können, dass sie sowohl Naturschutz als auch ökonomische Interessen berücksichtigen.

Eine internationale Gruppe von Forschenden unter Leitung der Universität Basel hat ein Landnutzungsmodell für die zukünftige Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen und deren Auswirkungen erarbeitet. Dem Modell zufolge werden neue Agrarflächen vor allem in den Tropen entstehen, informiert die Universität Basel in einer Mitteilung zur Studie. Die erwarteten Landnutzungsänderungen können langfristig zur Freisetzung von etwa 17 Gigatonnen CO2 und einer Verringerung der Biodiversität um 26 Prozent führen.

Die Einrichtung von Schutzgebieten ist dabei ein zweischneidiges Schwert. Einerseits zeigt die Studie, dass sich der Erhalt von Wäldern, Feuchtgebieten und bestehenden Schutzgebieten nur marginal auf das regionale Bruttoinlandprodukt und die globale landwirtschaftliche Produktion auswirken. Durch die Verschiebung der Expansion von Agrarflächen auf Grasland leidet jedoch die Biodiversität. Die zusätzlichen Treibhausgasemissionen fallen jedoch deutlich geringer als ohne Erhalt der schützenswerten Gebiete aus.

In diesem Dilemma will die Studie einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Naturschutz und Landwirtschaft leisten. Dafür zeigt sie die potenziellen Auswirkungen der Ausdehnung der Agrarproduktion auf Wirtschaft und Umwelt auf. „Damit können Schutzgebiete so geplant werden, dass sie eine möglichst breite Wirkung auf möglichst viele Zielsetzungen wie Klima- und Biodiversitätsschutz erreichen, und gleichzeitig ökonomische Interessen berücksichtigt werden“, wird Co-Studienleiter Florian Zabel vom Departement Umweltwissenschaften der Universität Basel in der Mitteilung zitiert. ce/hs

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