Europa hat bei Kreislaufwirtschaft viel Luft nach oben

17 Dezember 2024 14:26

Partner

Circ. Economy

Kopenhagen - In Europa ist die Unterstützung für die Kreislaufwirtschaft hoch, doch sind die Materialflüsse in den Lieferketten noch immer grösstenteils linear. Laut Berichten der Europäischen Umweltagentur sollte viel mehr für Recycling und die Wiederverwendung von Produkten getan werden.

Europa schöpft aus seinen Ressourcen einen 2,5-mal höheren Produktivitätswert als der Weltdurchschnitt und rezykliert fast die Hälfte des Abfalls – eine im Vergleich zu anderen Weltregionen enorme Zahl. Zudem konnte Europa im vergangenen Jahr eine Zirkularitätsrate von fast 12 Prozent vorweisen und verbrauchte mehr wiederverwendete Materialien als jede andere Region der Welt.

Trotzdem haben Forschende der Europäischen Umweltagentur (EEA) kürzlich in zwei neuen Berichten darauf hingewiesen, dass die Kreislaufwirtschaft in Europa in den vergangenen Jahren stark gefördert wurde. Doch gebe es noch viel Spielraum für Verbesserung. Entsprechende Massnahmen würden Innovation, Dekarbonisierung und die Sicherheit in Europa unterstützen.

Zwar verfüge der Kontinent über „eine starke Politik, das Wissen und Geldmittel zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft“, konstatiert die Agentur in einer Medienmitteilung. „Die Unternehmen und Verbrauchenden in der EU erkennen den Wert der Kreislaufwirtschaft an, trotzdem sind die Materialströme immer noch überwiegend linear.“ So verbrauchten die Menschen in Europa pro Kopf und Jahr durchschnittlich etwa 14 Tonnen an Materialien und erzeugten 5 Tonnen Abfall. Dieses nicht nachhaltige Niveau gehört laut dem neuen EEA-Bericht mit dem Titel Europas Kreislaufwirtschaft in Fakten und Zahlen zu den höchsten der Welt.

Der zweite Bericht gibt unter der Überschrift Messung der Qualität von Recycling Empfehlungen zur Ausweitung von Geschäftsmodellen der Kreislaufwirtschaft. Diese beziehen sich auf die Steigerung der Recyclingmengen, die Verbesserung ihrer Qualität und auf die Optimierung von Materialkreisläufen.

Die Forschenden der EUA treten dafür ein, gemischte Sammelsysteme zu vermeiden, in effektive Sortiertechnologien zu investieren und wiederverwendbare Materialien zur Herstellung neuer Produkte zu verwenden, die am Ende ihres Lebenszyklus erneut zurückgewonnen werden können. Denn „ein hochwertiger Recyclingansatz zielt nicht nur darauf ab, grosse Mengen an zurückgewonnenen Materialien zu liefern, sondern auch darauf, deren Wert hoch zu halten, indem ihre Funktionalität bewahrt wird und die Materialkreisläufe optimiert werden“. ce/jd

Meinungen

Ältere Ausgaben