ETH-Studie dämpft Hoffnung auf Leben im All

19 September 2025 12:51

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Zürich - Eine internationale Studie unter Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) zeigt, dass grössere Wassermengen auf Exoplaneten sehr unwahrscheinlich sind. Damit wird die im April 2025 aufgekeimte Hoffnung auf lebensfreundliche Umgebungen im Universum massiv gedämpft.

(CONNECT) Eine Studie unter Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) kommt zu dem Schluss, dass lebensfreundliche Wasservorkommen auf sogenannten Sub-Neptunen unrealistisch sind. Bisher nahm man an, dass einige dieser Planeten, die kleiner als Neptun, aber grösser als die Erde sind, während ihrer Entstehung besonders viel Wasser ansammeln konnten und heute unter einer wasserstoffreichen Atmosphäre globale, tiefe Ozeane beherbergen. „Unsere Berechnungen zeigen, dass dieses Szenario nicht möglich ist“, wird Caroline Dorn, Professorin für Exoplaneten an der ETH, in einem Bericht ihrer Hochschule zitiert.

Damit machte ihre Forschungsgruppe gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Astronomie und der Universität Kalifornien in Los Angeles eine Hoffnung zunichte, die im Frühjahr 2025 Schlagzeilen gemacht hatte: Forschende der Universität Cambridge hatten berichtet, dass es sich beim Planeten K2-18b um eine Wasserwelt voller Leben handeln könnte.

Die nun vorliegende Studie berücksichtigte, was bisherige Untersuchungen ausser Acht gelassen hatten: die chemische Kopplung zwischen der Atmosphäre und dem Inneren des jeweiligen Planeten. Die Forschenden berechneten den chemischen Gleichgewichtszustand von 26 verschiedenen Komponenten für insgesamt 248 Modellplaneten. Die Computersimulationen zeigten, dass die chemischen Prozesse die meisten H2O-Wassermoleküle zerstören. Wasserstoff und Sauerstoff lagern sich an metallische Verbindungen an, und diese verschwinden zu einem grossen Teil im Kern des Planeten.

Damit gestaltet sich die Suche nach ausserirdischem Leben schwieriger als erhofft. Denn die Forschenden folgern, dass es lebensfreundliche Bedingungen mit genügend flüssigem Wasser an der Oberfläche wahrscheinlich nur auf kleineren Planeten wie der Erde gibt. Und diese werden ausserhalb unseres Sonnensystems wohl erst mit Observatorien zu beobachten sein, die noch besser sind als das James-Webb-Weltraumteleskop. ce/mm

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