ESA-Team informiert sich an UZH über Forschungsstand
12 Juli 2024 10:04
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Ein internationales Team der ESA, das mit der Satellitenmission CHIME (Copernicus Hyperspectral Imaging Mission for the Environment) befasst ist, hat sich bei einem Besuch der Universität Zürich auf den neuesten Stand der Forschungsaktivitäten gebracht. Die UZH-Labore für Fernerkundung (Remote Sensing Laboratories, RSL) bereiten derzeit das bildgebende Spektrometer AVIRIS-4 auf seinen ersten Flug im Rahmen des CHIME-Projekts vor. Er findet möglicherweise bereits in der dritten Juliwoche statt und kann online verfolgt werden. Das RSL forscht unter anderem auf den Gebieten der Biodiversität, der genetischen Diversität und des Systems Erde (Earth System Science).
CHIME ist eines von sechs neuen Vorhaben zur Erweiterung der Copernicus Sentinel Mission. Mit AVIRIS-4, dem derzeit weltweit besten Spektrometer, sollen aus dem All Umweltveränderungen erforscht werden. Denn mit präzisen und grossflächigen Analysen der Erdoberfläche lassen sich Lösungen zum Erhalt von Lebensräumen entwickeln.
Der vom Nasa Jet Propulsion Laboratory für die Fernerkundungsgruppe der Universität Zürich gebaute Sensor AVIRIS-4 ist ein Spektrometer, der identisch ist mit dem Instrument, das die NASA auf der Internationalen Weltraumstation (ISS) benutzt. Dieses Gerät bildet das Herzstück der neuen UZH-Forschungsinfrastruktur ARES (Airborne Research Facility for the Earth System). Diese besteht aus drei hochauflösenden Messinstrumenten: dem Spektrometer, einem Lidar und einer fotogrammetrischen Kamera.
Die Mitglieder des CHIME-Teams der ESA stammen vom European Space Research and Technology Centra (ESTEC) im niederländischen Noordwijk, vom European Space Operations Centre (ESOC) im deutschen Darmstadt und vom Europäischen Weltraumforschungsinstitut (ESRIN) in Frascati bei Rom. Neben AVIRIS-4 besuchte das Team auch das Labor mit dem Goniometer. Dieses Instrument kalibriert derzeit thermale Sensoren in Vorbereitung auf die indisch-französische Satellitenmission Thrisna.
Ausserdem besuchte das ESA-Team auch das Common Garden-Experiment der UZH auf dem Campus Irchel. Dort wird anhand einer Buchenart und ihrer genetischen Diversität innerhalb Europas deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen erforscht. Dabei spielt eine zentrale Rolle, wie das Sonnenlicht mit den Buchen interagiert. ce/mm