Empa prämiert effektiven Einsatz von Aerogel in Gebäuden

30 Juli 2024 11:10

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Dübendorf ZH - Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat die Aerogel Architecture Awards 2024 vergeben. Ausgezeichnet wurden drei realisierte Lösungen und drei Projekte von Studierenden für den jeweils effektiven Einsatz des Materials bei Bau und Sanierung von Gebäuden.

Die Empa hat insgesamt sechs Einreichungen mit einem Aerogel Architecture Award 2024 ausgezeichnet, jeweils drei in den Kategorien Realisierte Lösungen und Studierendenprojekte. Gesucht wurden laut einer Mitteilung der Empa Projekte, die beispielhaft aufzeigen, wie das hochleistungsfähige Dämmmaterial Aerogel bei Renovationen historischer Gebäude sowie allgemein in der Architektur und im Bau zur Anwendung kommt.

In der Kategorie der bereits umgesetzten Lösungen gewann das Renovationsprojekt für das Stringi Stringi-Gebäude in Livorno. In dem schlecht isolierten Sozialwohnungsbau aus dem Jahr 1939 habe die Flexibilität des Aerogels die Isolierung der gekrümmten Fassade erlaubt, ohne das Erscheinungsbild zu verändern, so Serena Braccini vom siegreichen Architekturbüro SB Ingegneria aus Palermo.

Auf Platz 2 landete der Kindergarten Eversbuschstrasse in München. Das Team vom Architekturbüro bodensteiner fest setzte bei der Wärmedämmung des 120-jährigen Gebäudes Aerogel-Material ein, weil es ihm „grösstmögliche Freiheiten“ geboten habe.

Platz 3 ging an das Dresdner Büro IPROconsult für die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Andreas-Schubert-Gebäudes der Technischen Universität Dresden. Durch eine 50 Millimeter starke Aerogel-Dämmung der Betonpanels konnte die charakteristische Fassade erhalten werden.

Mit dem ersten Platz bei den Studierendenprojekten wurde das brasilianische Duo Amanda Sayuri Hashimoto und Guilherme Pinheira für die Renovation des durch einen Brand grossflächig verwüsteten Hotels Tassi in Curitiba ausgezeichnet. Eine an der bestehenden Fassade angebrachte Aerogel-Isolation ermöglicht, dass das Gebäude atmen kann. Platz 2 belegte der Entwurf von Patricia Malota aus Polen für ein städtisches Zentrum für psychische Gesundheit in Krakau mit lichtdurchlässigen Aerogel-Fassaden.

Auf Platz 3 setzte die Jury das Konzept von Michael Chang und Adrian Corbey von der Universität Harvard in den USA. Sie schlagen vor, die nicht-isolierenden Fassaden-Glasblöcke im Carpenter Center for Visual Arts von Architektur-Ikone Le Corbusier durch Aeroblöcke zu ersetzen.

Der Aerogel Architecture Award wurde im Jahr 2020 von der Empa initiiert und den Angaben zufolge 2024 durch die Industriepartner Agitec, Fixit, IBIH und Hasit ermöglicht. ce/mm

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