Empa forscht an solarer Grundversorgung
27 Juni 2025 12:47
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(CONNECT) Die Empa-Forschenden Harald Desing, Hauke Schlesier und Marcel Gauch aus der Abteilung Technologie und Gesellschaft haben ein Modell für eine solare Grundversorgung in der Schweiz entwickelt. Es sieht ein persönliches Solarstrom-Budget von 500 Watt Leistung vor, dass von der öffentlichen Hand finanziert wird. Mit 500 Watt können etwa 4400 Kilowattstunden pro Jahr produziert werden, erläutert die Empa in einer entsprechenden Mitteilung. Sie reichten aus, um die durch den Wegfall fossiler Energieträger entstehende Stromlücke zu decken.
Um diese solare Grundversorgung zu realisieren, müssten nach Berechnungen der Forschenden etwa 21 Quadratmeter Solarpaneele pro Person installiert werden. „Das wäre in der Schweiz etwa jedes dritte Dach“, erläutert Empa-Forscher und Erstautor der Studie Harald Desing. Die Einrichtung einer solchen solaren Grundversorgung innerhalb von fünf Jahren würde den Forschenden zufolge rund 58 Millionen Franken Investitionen erfordern. Sie könnten aber bereits in sechs bis sieben Jahren wieder eingespielt werden: „Die Endverbraucher geben heute rund 20 Milliarden Franken pro Jahr für fossile Energieträger aus“, meint Desing. „Die solare Grundversorgung liefert genügend Strom, sodass diese Ausgaben auf Null reduziert werden könnten.“
Die Forschenden haben in ihrem Modell bewusst auf öffentliche Stromspeicher verzichtet. Stromspeicher verteuerten zum einen die Energiewende, meint Desing. Zum anderen sollen die Nutzenden dazu motiviert werden, Strom zu verbrauchen, wenn er kostenlos zur Verfügung steht. Die kostenlose Energie dürfe aber „nicht dazu verführen, sie zu verschwenden“, erklärt Desing. ce/hs