Empa forscht an Medikamenten auf Nanobasis für die Schwangerschaft

21 Mai 2025 09:52

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St.Gallen - Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) arbeitet an der Entwicklung sicherer Medizin auf Basis von Nanozymen. Ein Anwendungsgebiet könnte die Behandlung während einer Schwangerschaft sein.

(CONNECT) Forschende des Labors Nanomaterials in Health bei der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in St.Gallen haben in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), dem Kantonsspital St.Gallen und der chinesischen Zhejiang University aus Hangzhou an der Entwicklung von Nanozymen gearbeitet. Diese bestehen aus einem nanostrukturierten Kern aus Metall- oder Metalloxidatomen. Wie es in einer Mitteilung heisst, sollen diese synthetischen Verbindungen mit enzymähnlichen Eigenschaften helfen, Medikamente herzustellen, die eine sichere Behandlung von Schwangerschaftskomplikationen ermöglichen. Diese neuartigen Medikamente könnten gegen Infektionen, Schwangerschaftsvergiftung, Diabetes mellitus sowie bei drohenden Frühgeburten eingesetzt werden, wenn herkömmliche Medikationen nicht helfen oder selbst eine Gefahr für Mutter und Kind darstellten.

Im Mittelpunkt ihrer Forschungen stehen Erkrankungen, die unter anderem durch oxidativen Stress entstehen, wie er bei einem Überangebot von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) ausgelöst werden kann. Bislang wurden Erfahrungen mit der Anwendung von Nanozymen in der Krebstherapie sowie anderen medizinischen Feldern erforscht und in einer Studie publiziert. Nun wenden die Forschenden jetzt erprobte Modelle an, die das Geschehen an der Plazenta und im Organismus von Mutter und Kind naturgetreu abbilden. „Der Aufbau, der Stoffwechsel und das Ineinandergreifen von mütterlichem und fetalem Gewebe sind beim Menschen einzigartig“, wird Tina Bürki-Thurnherr, Teamleiterin am Empa-Labor, in der Mitteilung zitiert. „Nur dank menschlichem Plazentagewebe lassen sich aussagekräftige Resultate zum Transport und der Wirkung der Nanozyme ermitteln.“

Wie sich in Experimenten zeigte, beeinträchtigen die Nanozyme die Plazentaschranke nicht. Die Hoffnung dabei ist, dass das Embryo von einer Medikation nicht beschädigt werden kann. Als nächstes wird das Team die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung der Nanozyme analysieren. ce/ww

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