Empa forscht an antibakteriellen Kunststoffen
19 September 2025 09:57
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(CONNECT) Ein internationales Forscherteam der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der Palacký Universität Olmütz haben eine antibakterielle Kunststoffoberfläche entwickelt. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, ist die Oberflächenbeschichtung bioverträglich. Ihre keimabtötende Wirkung lässt sich mit Bestrahlung von Infrarotlicht wiederholt initiieren.
Für den Kunststoff wurde ein Gerüst aus Polyvinylalkohol verwendet. Dieser Kunststoff findet sich auch in Lebensmittelverpackungen wieder. In diese Matrix wurde eine synthetisierte Graphensäure eingebettet, die besonders antimikrobiell wirkt. Bestrahlt man dieses Komposit nun mit Nahinfrarotlicht, erhitzt sich das Material und tötet so die Keime ab. „Das neue Material ist so konzipiert, dass Mikroorganismen lokal und schnell abgetötet werden“, wird Giacomo Reina, Forschungsleiter am Nanomaterials in Health-Labor der Empa in St.Gallen, in der Mitteilung zitiert.
Mit der neuartigen Carbon-Polymer-Beschichtung lassen sich zum Beispiel Bakterien wie Staphylococcus aureus, verantwortlich für Hauterkrankungen wie Dermatitis, und Pseudomonas aeruginosa, lösen chronische Ulcera aus, eliminieren. Die photothermalen und photooptischen Effekte der neuen Beschichtung könnten auch eine Reihe von Viren eliminieren.
Die Forschungsergebnisse sind in einer jüngsten Publikation veröffentlicht worden. Eine erste praktische Anwendung wird derzeit am Zahnmedizinischen Institut der Universität Zürich (UZH) gemeinsam mit den Empa-Forschenden erarbeitet. Das Projekt wird von der Eduard Aeberhardt-Stiftung und einer weiteren Stiftung unterstützt. ce/ww