DACH-Staaten treiben mit Nachhaltigkeit Innovation voran

15 Juli 2025 09:42

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Mannheim - In den DACH-Staaten werden Regularien zur Nachhaltigkeit stärker als im restlichen Europa Ausgangspunkt für Innovationen. Eine aktuelle Studie hebt insbesondere die Automatisierung und Digitalisierung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung hervor. Demnach setzt Europa in diesen Fragen momentan die Standards.

(CONNECT) Das in Mannheim ansässige Softwareunternehmen osapiens hat eine neue Studie unter dem Titel „The State of Sustainability Reporting in Europe“ vorgestellt, wonach Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) europäische Nachhaltigkeitsregularien deutlich effektiver als ihre Nachbarstaaten umsetzen. Laut einer Mitteilung gaben 88 Prozent der von osapiens befragten Unternehmen an, bereits digitale Lösungen zur Umsetzung der regulatorischen Vorgaben in Angriff genommen zu haben. 29 Prozent von ihnen haben diese sogar vollautomatisiert. Im Vergleich dazu liegt der Anteil bei anderen europäischen Staaten (Nordics, Spanien, Frankreich, Italien, Benelux) lediglich bei neun Prozent.

Laut der Studie nutzen 85 Prozent der Befragten aus dem deutschsprachigen Raum den Vorteil, die neuen Anforderungen der Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) und des EU-Lieferkettengesetzes (CSDDD) zu erfüllen. Im restlichen Europa liegt diese Marge nur bei 41 Prozent. Trotz anhaltender Diskussionen sehen 97 Prozent der DACH-Unternehmen diese Regularien als Innovationsmotor.

Als nachteilig werden Mängel in der Bürokratie, Datenerfassung und -qualität, Transparenz und Expertise bei den ESG-Berichten (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) angesehen. Dennoch gaben 65 Prozent der Befragten in der DACH-Region an, ihre Produkte unter Beachtung der Regularien besser entwickeln zu können.

„Die DACH-Region zeigt eindrucksvoll: Wer frühzeitig in Technologie investiert, ist regulatorisch nicht nur konform, sondern strategisch im Vorteil“, wird Alberto Zamora, CEO und Mitgründer von osapiens, in der Mitteilung zitiert. „Automatisierung, Plattformdenken und zentrale Datenstrategien sind der Schlüssel, um die ständig wachsenden Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern daraus echte Wettbewerbsvorteile zu ziehen.“

Dieses Vorgehen sieht der Innovationsexperte Chris Heemskerk als zentral dafür an, in Unternehmen eine erstklassige Innovationskultur aufzubauen. Hierfür formuliert er drei Komponenten: „Ideen in Taten umsetzen, Risiken in Lernerfahrungen und Veränderungen in Chancen verwandeln.“ Zu diesem Thema wird er als Referent der Konferenz Open-i im November sprechen. Chris Heemskerk hatte früher Kaderfunktionen bei Google Nordamerika inne und ist heute Gründer und CEO der The Innovation Alliance, einem globalen Netzwerk führender Personen in Innovationsverantwortung und Technologie-Entscheidungstragenden. 

Open-i versteht sich als Schweizer Innovationsgemeinschaft und Dialogplattform für Wirtschaft und Wissenschaft. Sie bringt akademische und ökonomische Fachleute zusammen und will den Weg ebnen für Kooperationen, die die führende Rolle der Schweiz als innovativen und erfolgreichen Markt sichern. Veranstaltet wird Open-i von NZZ Connect, einer Zweigniederlassung der NZZ mit Sitz in Bern. Die Konferenz findet am 27. November statt, Tickets sind ab sofort erhältlich. ce/ww

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